Am Donnerstag, 13. Juni, um 19.00 Uhr fand die vorletzte Veranstaltung der Reihe „Angegriffen und Abwehrbereit? Die Demokratie im Wahljahr 2024″ in der Villa Rosenthal statt. Unter dem Titel „Aus der Geschichte nichts gelernt? Thüringen als völkischer Aufmarschraum in den 1920er und 2020er Jahren“ diskutieren Dennis Lay, M.A. vom Jenaer Institut für Politikwissenschaft und der Historiker Dr. Justus H. Ulbricht (Dresden / Weimar).
Vor 100 Jahren war Thüringen ein Sorgenkind der Demokratie: 1924 kam erstmals eine bürgerliche Regierung unter Duldung völkischer Abgeordneter an die Macht, 1930 die erste Landesregierung unter Beteiligung der NSDAP. Wilhelm Frick wurde der erste nationalsozialistische Landesminister in Deutschland, und Thüringen entwickelte sich zum Mustergau unter der NS-Herrschaft.
Heute scheint Thüringen erneut ein Rückzugsraum völkischer Kräfte zu sein, die überdurchschnittliche Wahlerfolge erzielen. Sind das tatsächlich Parallelen? Und wenn ja: Woher kommen sie und wann enden sie? Wurden die nötigen Lektionen aus der Geschichte gelernt oder verpasst?
Dennis Lay, M.A. (Institut für Politikwissenschaft, FSU Jena)
Dr. Justus H. Ulbricht (Historiker, Germanist; Dresden / Weimar)
Moderiert von Dr. Andreas Braune