Gothaer setzen Ekhof ein weiteres Denkmal

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Gotha (red/ra, 6. August). Ein Gothaer Ärztepaar, „was anonym bleiben möchte“, wie Oberbürgermeister Knut Kreuch betonte, hat ein Denkmal fertigen lassen – eines für Conrad Ekhof.

Das wird aus Anlass seines 300. Geburtstags am 12. August um 14 Uhr am Ekhofplatz 22 enthüllt – wie bezeichnend! Gestaltet hat es Gert Weber, der vielseitige und weithin bekannte Künstler aus Ohrdrufs Ortsteil Gräfenhain.

Der Standort des neuen Denkmals wird an der ehemaligen Staatsbank sein, in der seit vielen Jahren Arztpraxen arbeiten. „Wir haben als Stadt natürlich gern die Genehmigung dafür erteilt“, sagte Kreuch – räumte aber ein, dass er das neue Denkmal auch noch nicht gesehen habe.

Das ist übrigens Denkmal #2: Am Nonnenberg erinnert eine Stelle an ein einst dort stehendes Wohnhaus, in dem gebürtige Hamburger in Gotha lebte. der Stelle, an der einst ein Wohnhaus s

Wer ist das – dieser Ekhof?
Am 12. August vor 300 Jahren wurde Conrad Ekhof geboren. Den nennt man auch den „Vater der deutschen Schauspielkunst“. Ihn kennt man in Gotha. Deshalb, weil er und seine Theatertruppe obdachlos wurden, nachdem am 6. Mai 1774 ein Brand das Weimarer Schloss und auch das Theater verheerte, das Ekhofs Bühne war und sie deshalb nach Gotha kamen.

Ekhof war übrigens nicht nur ein begeisterter Theatermann und -macher: Noch im gleichen Jahr, also 1774, gründete er – der nachweislich seit 1768 Freimaurer war  – am 25. Juni idie Gothaer Freimaurerloge „Kosmopolit“, die später „Zum Rautenkranz“ hieß und der dann auch der Gothaer Herzog Ernst II. und dessen Bruder August angehörten.

Im Jahr darauf – 1775 – wiederum richtete Herzog Ernst II. am 2. Oktober sein Hoftheater mit einem festen Schauspielerensemble ein, dem Conrad Ekhof und Heinrich August Ottokar Reichard als Theaterdirektoren vorstanden. Das ergab sich, nachdem einige von Ekhofs Künstlerkollegen Gotha in Richtung Sachsen verließen, weil sie dort ein Schauspielprivileg erhielten.

Ekhof starb überraschend im Juni 1778 mit nur 57 Jahren in seinem Wohnhaus neben der Remstädter Kirche, woran eine Gedenktafel erinnert.

Auf dem Hauptfriedhof gibt es einen anlässlich des 100. Todestages 1878 errichteten Gedenkstein (Foto). Da

Eine weitere Gedenktafel befindet sich im Turm des Rathauses. Sie stammt ursprünglich aus dem Gothaer Theater, wo sie unter einer verschollenen Büste Ekhofs angebracht war.
Eine staatliche Regelschule wurde nach ihm benannt und es gibt ein Ekhof-Kabinett im Westflügel von Schloss Friedenstein.

Gotha hat eines der ältesten Barocktheater
Das nach dem „Vater der deutschen Schauspielkunst“ heißende Ekhoftheater im Westturm ist eines der ältesten Barocktheater mit einer funktionstüchtigen Bühnenmaschinerie aus dem 17. Jahrhundert, die bis heute manuell bedient wird (siehe Video von „Oscar am Freitag“-TV von 2018).

Die kann man u. a. beim seit 1996 stattfindenden Theaterfestival, das ebenfalls nach Ekhof benannt wurde, bewundern. 2020 musste es allerdings wegen Corona abgesagt werden.

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