Ein Mann wie ein Baum, so betritt Heinz Hoenig die Bühne im Hotel Lindenhof. Über 150 Filme machen ihn zu einem Publikumsmagneten, so auch im voll besetzten Saal vom Lindenhof. Seine Stimme ist sein Kapital. Sie ist butterweich bisweilen aber kratzig aufgebracht. Er zitiert und liest Nachdenkliches. So etwa vom kleinen Buddha, der auszog um die Welt kennenzulernen.

Vielleicht eine Parallele zum jungen Hoenig, der seine ersten beruflichen Sporen in Santa Fe in Übersee erwarb um sie dann am Berliner Theater Grips anzuwenden. Hoenig ist nicht Mainstream, er ist ne Type. Er sagt deutlich seine Meinung. Das auch gern mal deftig. Seine blauen Augen funkeln dennoch so liebenswert, dass man ihm sofort einen harten Ton verzeiht. Wichtig tun, sei ihm nicht wichtig, sagt Hoenig im Bühneninterview mit Hotelchef Olaf Seibicke. Vielleicht hat er auch deshalb freiwillig auf die Hauptrolle im Wolfgang Petersens Welthit, „Das Boot“ verzichtet und lieber den Funker Heinrich gespielt. Diese Rolle hat mir im Drehbuch mehr zugesagt, da konnte ich mehr von mir reinpacken, so Hoenig. Ein Querkopf eben.

Für die Dreharbeiten war damals ein Zeitfenster von fast 9 Monaten vorhanden. Heute undenkbar, wo Filme in nur 25 Tagen abgedreht werden. Die Zeiten ändern sich. Hoenig aber auch. Er ist kein Gestriger, der sich auf dem Erreichten ausruht. Er dreht Filme für Kinder, wie Ottos „7 Zwerge“ oder begeistert als bösartiger Schneemann Arktos in Peter Maffays Musical Tabaluga. Selbst in der bösen Rolle, schafft es Hoenig, die Kinder am Ende des Musicals auf seine Seite zu bekommen und Symphatie zu gewinnen. Kinder sind seine Welt. Mit seiner Schmiedekunst unterstützt er seit vielen Jahren traumatisierte Kinder. Dabei kann er sein Hobby glaubhaft einsetzen. Er ist ein Handwerker, handfest, liebenswert und ehrlich. Schauspielerei ist sein Handwerk. Dafür ist er mit unzähligen Preise geehrt wurden. Mein schönster Preis ist, wenn das Publikum mich noch sehen will, so wie heute Abend, sagt er. Und da ist er wieder der der spitzbübige Blick des Mannes mit rauer Schale aber sehr weichem Kern. Sein Interesse an Schmiedekunst griff Olaf Seibicke, Direktor vom Hotel Der Lindenhof gleich auf und trifft sich nun mit Hoenig und Kerstin Damm, eine der Organisatoren von Gotha glüht. Vielleicht können die drei einen Plan schmieden, der auch Gotha zum Glühen bringt. Der nächste Abend im Lindenhof findet am 24. März mit Katarina Witt statt. Leider ist der Abend seit langem ausverkauft.

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