LINKE unterstützt Projekt des Landesverbandes der Sinti und Roma und des Kulturrates Thüringen in Gotha

0
731
"Alternative 54"-Spende für Veranstaltung "RomnoKher", v.l.n.r.: Sascha Bilay (MdL), Toni Rachholz (Projektleiter bei RomnoKher Thüringen e. V.). Foto: privat

Gotha (red/sb, 21. Oktober). „Der Alltagsrassismus gegenüber Minderheiten ist nicht verschwunden. Auch in Thüringen und in Gotha werden Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Kultur oder ihres Aussehens ausgegrenzt, stigmatisiert und bedroht. Darauf will ein Kulturprojekt aufmerksam machen und gleichzeitig dazu einladen, jüdische und Romno-Kulturen kennenzulernen. Dieses wichtige Projekt unterstützen die Abgeordneten der LINKEN im Landtag mit 500 Euro“, informierte der Gothaer Landtagsabgeordnete Sascha Bilay.

Der alltägliche Rassismus sei keineswegs verschwunden, nur weil er offiziell verboten ist. Soziale Ächtung würden Kinder in der Schule erleben Erwachsene erhielten oftmals schlechter bezahlte Arbeitsplätze, der Zugang zu ordentlichem Wohnraum werde erschwert.

Hier setze das Projekt „Jüdische Kultur(en)“ des Thüringer Kulturrates und des Landesverbands der Sinti und Roma Romnokher Thüringen an, das am Sonntag (23. Oktober) ab 13 Uhr in die Stadthalle in Gotha stattfindet. Es soll auch ein Podiumsgespräch zu Tradition, Leben und Identitäten geben.

Gleichzeitig können Kinder und Jugendliche beim Dreidelspielen, Hebräisch-Sprachkurs sowie einem Romno-Tanzkurs einen Einblick in die Kulturen gewinnen. Für Unterhaltung sorgt das Kussi-Weiss-Trio (Sinti-Jazz) und Sasha Lurje & Band (jüdisch modern). Der Eintritt ist frei.

„Dass dieses Projekt zurecht unterstützt wird, zeigen die aktuellen Debatten auch aus dem politischen Raum, wenn Geflüchtete aus Krisen- und Kriegsgebieten dieser Welt in gute und schlechte Flüchtlinge eingeteilt werden. Wer von Sozialtourismus schwafelt oder von marodierenden Großfamilien spricht, legitimiert die Hetze gegen Menschen, die zuletzt auch zum Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern geführt hat“, betont Sascha Bilay.

Die Spende hat Bilay als Mitglied des Vereins Alternative 54 e. V. überreicht, der bereits 1995 gegründet wurde. Der Vereinsname leitet sich aus dem Artikel 54 der Thüringer Verfassung ab, in dem der Diätenautomatismus für Thüringer Landtagsabgeordnete festgeschrieben ist. Die Vereinsmitglieder spenden monatlich einen Anteil ihrer Diäten, die zur Förderung wichtiger Initiativen im Freistaat eingesetzt werden.

Mit Stichtag 30.09.22 wurden bisher 1.661.600 Euro gespendet.

Weitere Informationen auch zur Antragstellung sind unter www.alternative-54.de verfügbar.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT