Schätze aus dem Depot im Herzoglichen Museum

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Vitrine im Herzoglichen Museum, Schätze aus dem Depot, August 2024. Bild: Friedenstein Stiftung Gotha

Schätze aus dem Depot im Herzoglichen Museum: Zwei Pagoden aus Speckstein geben Einblick in aktuelle Forschungen zum Chinesischen Kabinett in Gotha. Darauf weist die Friedenstein Stiftung Gotha in dieser Pressemitteilung hin. Darin heißt es:

Der überwiegende Teil der 1,15 Mio. Objekte fassenden Universalsammlung des Friedensteins befindet sich im Depot und ist damit für die Öffentlichkeit nicht sichtbar. Die umfangreichen Digitalisierungsarbeiten des vom BKM und dem Land Thüringen über EFRE-Mittel geförderten Projektes „Gotha transdigital“ wollen die Sichtbarkeit dieser verborgenen Schätze im digitalen Raum ermöglichen. Jetzt haben zwei besondere Stücke, die im Zuge der wissenschaftlichen Objektrecherchen des Digitalisierungsprojektes untersucht wurden, den Weg ins Museum geschafft: Es handelt sich um Nachbildungen asiatischer Pagoden aus Speckstein.

Das große, aus ocker- und rotfarbenem Speckstein gearbeitete Exemplar, dessen Bekrönung leider fehlt, bezieht sich auf die im 15. Jahrhundert erbaute Porzellanpagode von Nanjing in China, die zwar im 19. Jahrhundert während der Taiping-Revolution zerstört wurde, aber durch die Beschreibung und Abbildung des niederländischen Weltreisenden Johan Nieuhof in Europa große Bekanntheit erlangte. Die kleinere, unvollständig erhaltene Pagode aus hellem Speckstein befand sich in einem stark beschädigten Zustand und wurde aufwändig restauriert.

Beide Pagoden sind – neben zahlreichen anderen Sammlungsobjekten asiatischer Provenienz – derzeit Gegenstand der Forschungen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe zum einst berühmten Chinesischen Kabinett in Gotha, das mehr als 2.200 Objekte umfasste. In einem historischen Inventar des Kabinetts, abgeschlossen am 15. Mai 1827, sind unter anderem zwei „hohe chinesische Minarets von weißem Speckstein mit Glökchen und bunten Figuren“ verzeichnet.

Besucher des Herzoglichen Museums können die beiden Pagoden jetzt bewundern. Sie befinden sich in einer eigenen Vitrine im Untergeschoss des Herzoglichen Museums, direkt gegenüber den Café-Räumen.

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