Solidarität: Bad Tabarz bietet kostenfreien Einkaufsdienst für Senioren

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Foto: privat

In Zeiten der Corona-Pandemie müssen besonders ältere Mitbürger und andere Risikogruppen vor Ansteckung mit dem Virus geschützt werden. In Bad Tabarz organisiert die Gemeinde hierzu einen kostenfreien Einkaufsservice für Senioren. Bürgermeister David Ortmann (Foto) informiert dazu in einer Pressemitteilung. Darin heißt es:

Die Gemeinde Bad Tabarz bietet ab sofort mithilfe ehrenamtlicher Unterstützung einen kostenfreien Einkaufsservice für Senioren an. Unter der Nummer des Hinweis-Telefons der Gemeindeverwaltung (036259-564-56) verbirgt sich ein Anrufbeantworter, der 24 Stunden/sieben Tage pro Woche erreichbar ist.

Die Buchung des Einkaufsservice ist, wie Bürgermeister David Ortmann erklärt, ganz einfach: „Anrufen, Name und Telefonnummer hinterlassen, wir melden uns noch am selben Tag oder spätestens am folgenden Morgen. Dann kann der Einkaufszettel entweder persönlich übergeben oder am Telefon durchgesagt werden. Wir erledigen den Einkauf und liefern aus. Die Senioren zahlen in bar oder per Überweisung. Eine Gebühr wird für den Service nicht verlangt.“

Laut Ortmann müssten jetzt vor allem die Senioren vor der Ausbreitung des Coronavirus COVID-19 beschützt werden. Diese hätten in ihrem Leben viel gegeben und seien nun besonders betroffen. Sie benötigen nun Unterstützung. Spätestens jetzt sei es an der Zeit zurückzugeben.

Wie der Bürgermeister schmunzelnd berichtet, konnte die Gemeinde für den Einkaufslieferservice übrigens einen echten Promi gewinnen: Gunter Völker, der Besitzer des Deutschen Hofs in Erbil, sollte ursprünglich am kommenden Freitag mit der Ehrenmedaille der Gemeinde ausgezeichnet werden und reiste an. Die Veranstaltung musste allerdings, wie alle anderen Veranstaltungen auch, aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Nun sitzt Völker, der eigentlich gerade in Sri Lanka eine gastronomische Einrichtung errichtet für mindestens drei Wochen in Deutschland fest. „Zeit, die der Weltenbummler sinnvoll verbringen sollte“, meint Ortmann schelmisch. Das traf bei dem Dienstleister, der ohnehin Erfahrung in Krisengebieten hat (Völker betrieb auch schon den Deutschen Hof in Kabul, Afghanistan) auf offene Ohren, da sich Völker ohnehin ehrenamtlich betätigen wollte.

Gunther Völker ist übrigens Mitglied im Verein „Wir ab 50 in Tabarz e. V.“, der sich für die Senioren im Kneipp-Heilbad einsetzt.

Nun haben alle etwas davon. Die Senioren bekommen schnelle Hilfe – und Völker kann beweisen, dass er auch kleine Mengen einkaufen kann. Was Toilettenpapier-Bestellungen angeht, bittet der Bürgermeister allerdings um Nachsicht, dass sei derzeit scheinbar wertvoller als eine Handvoll Silberschmuck. Dafür könnten aber auch gelbe Säcke geliefert werden.

Der Bürgermeister bittet um Verständnis, dass dieser Service der Gemeindeverwaltung Bad Tabarz nur den Einwohnern im eigenen Ort angeboten werden kann. Die Seniorinnen und Senioren sollten sich darauf einstellen, dass der Kontakt zu Völker auch hier sehr knappgehalten werden sollte.

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