
Der deutsche Pass zählt zu den stärksten Pässen der Welt. Von tropischen Reisezielen bis zu Destinationen im Orient: Viele Urlaubsziele lassen sich mit dem Dokument im burgunderroten Einband bereisen – und zwar ganz ohne Visum. Doch auch für den deutschen Reisepass gibt es Grenzen. Grenzen, für deren Überschreitung man ein Visum benötigt. Welche Länder das weltweit betrifft, zeigen die Reise-Experten von www.holidayextras.de grafisch auf. Zusätzlich erklären sie, was sich hinter Visum on Arrival, eTA und Co. verbirgt und wie man alles Nötige beantragt.
Visum
Ein Visum beantragt man klassischerweise bei der Visa-Abteilung der Botschaft oder des Konsulats Ihres Reiselandes in Deutschland. Entsprechende Ansprechpartner gibt es in den meisten deutschen Großstädten.
Warum ein Visum so aufwendig ist
Der Antrag für ein klassisches Visum ist dabei ein recht aufwendiges Unterfangen. Um ein Visum zu beantragen, müssen Sie häufig persönlich vorstellig werden. Achtung: Nicht selten gilt es vorab einen Online-Antrag auszufüllen. Dieser und Ihr Reisepass sind das Mindeste, was Sie für Ihren Visum-Termin benötigen. Häufig kommt jedoch noch eine Menge Papierkram dazu. So fordern einige Staaten Nachweise über die Finanzierung Ihres Aufenthalts oder Buchungsbestätigungen für Hotels oder einen Rückflug.
Visa-Vorgaben und -Konditionen variieren
Welche Dokumente eine Staatsvertretung benötigt, damit Ihnen ein Visum ausgestellt wird, und wie lange das Visum gültig ist, variiert von Reiseland zu Reiseland. Auf den Websites der Auslandsvertretungen finden Sie dazu jedoch genauere Informationen. Unser Tipp, falls diese Ihnen auch nicht weiterhelfen: Blog-Beiträge von anderen Reisenden zu deren Erfahrungen und Tipps lesen!
E-Visa
Das E-Visum ist die digitale Variante zum normalen Visum. Anders als beim Klassiker läuft der Antrag nicht über die Botschaft des Reiselandes, sondern online. Vor allem Visa für Reisezwecke – also kurzfristige Aufenthalte – werden häufig darüber abgewickelt.
Vorteile für Reisende
Bei der Nutzung von E-Visa-Angeboten profitieren Reisende von einem transparenten und vor allem schnellen Ausstellungs-Prozess. Anders als beim Print-Visum, müssen Sie Ihren Pass nicht verschicken oder persönlich im Konsulat erscheinen. Gleichzeitig ist das E-Visum in der Regel günstiger und es können mehrere Visa-Anträge zur selben Zeit für unterschiedliche Länder gestellt werden.
E-Visa beantragen: So geht’s
Schritt 1: Prüfen Sie, ob Ihr Reiseland E-Visa anbietet. Über Suchmaschinen erhalten Sie dazu schnell verlässliche Informationen.
Schritt 2: Bewerben Sie sich auf der offiziellen Website der zuständigen Einwanderungsbehörde oder des Konsulats. Auf diesen finden Sie in der Regel den Zugang zum Online-Antrag. Geben Sie dort die abgefragten Informationen ein.
Schritt 3: Laden Sie die geforderten Dokumente hoch. In der Regel handelt es sich dabei um ein Passfoto und eine Kopie des Reisepasses. Manche Einwanderungsbehörden benötigen noch weitere Dokumente.
Schritt 4: Folgen Sie der Aufforderung zur Zahlung. In den meisten Fällen bezahlen Sie per Kreditkarte. Nach erfolgreicher Transaktion wird Ihr Antrag an die Einwanderungsbehörde übermittelt.
Schritt 5: Warten Sie auf Ihre Zulassung. Diese wird an Ihre angegebene E-Mail-Adresse geschickt.
Schritt 6: Drucken Sie die Einreisegenehmigung aus oder stellen Sie sicher, dass Sie auch offline Zugriff auf die Datei haben.
eTA oder ESTA: Das „kleine E-Visum“?
Nicht für alle Länder, die in der Landkarte als „E-Visum/Elektronische Reiseerlaubnis vor Einreise“ klassifiziert sind, benötigen Sie ein E-Visum. Teilweise reicht auch eine eTA oder ESTA aus.
Das sind rein digitale Dokumente, die immer mehr Staaten als Sicherheitsmaßnahme einführen. So muss etwa ab 2025 bei Reisen nach Großbritannien eine ESTA beantragt werden – auch wenn weiterhin Visa-Freiheit gilt.
Der Grund: ESTA und Visa sind zweierlei Paar Schuhe und basieren auf einer unterschiedlichen Rechtsprechung. So kann es auch sein, dass Sie für grundsätzlich Visa-freie Reiseländer eine ESTA beantragen müssen.
Als Reisender sollten Sie daher immer checken, ob Sie für Ihr Reiseland eine derartige elektronische Einreisegenehmigung benötigen. Und wenn ein Visum verpflichtend ist, unbedingt vorab die günstigere und aufwandsärmere eTA beantragen! Bei einer erfolgreichen Antrag-Stellung an die USA oder Kanada, brauchen Sie beispielsweise kein weiteres Visum mehr.
Wie schon beim E-Visum finden Sie die entsprechenden Online-Formulare häufig auf der offiziellen Staatswebsite der Einwanderungsbehörde. Diese führen Sie Schritt für Schritt durch den Antrag.
Visa on Arrival
Zu Deutsch heißt „Visa on Arrival“ „Visum bei Ankunft“. Notwendige Formulare füllen Sie erst aus, wenn Sie in Ihrem Reiseland ankommen.
Kein Ausweg aus der Bürokratie
Auf den ersten Blick wirkt diese Variante des Visa-Antrags besonders unkompliziert. Doch Sie haben teilweise genauso viele Dokumente auszufüllen und vorzulegen, wie beim normalen Visum. Informieren Sie sich daher, welche Nachweise die Behörden Ihres Reiselandes benötigen und bringen Sie diese am besten ausgedruckt mit.
Was Sie am Flughafen erwartet
Das Visum selbst wird häufig in Form eines Aufklebers im Reisepass angebracht. Besonders in Hauptreisezeiten kommen die Grenzbeamten mit der Ausstellung nicht hinterher und es bilden sich lange Schlangen. Stellen Sie sich deshalb auf längere Wartezeiten ein. Haben Sie diese und die Formalitäten hinter sich gebracht, müssen Sie die Visumgebühr bezahlen. Und zwar häufig in bar in der Währung des Reiselandes oder in US-Dollar. Führen Sie daher die richtige Währung in ausreichender Menge mit sich!
Garantiert unbürokratische Anreise
Wie Sie sehen, muss man sich für manche Urlaubsziele zuerst einmal durch den Visa-Verwaltungs-Dschungel schlagen. Da hilft es zumindest bei der Anfahrt zum Flughafen die Nerven zu schonen. (holidayextras/bb)