
Neben der Lebensmittel-, Gummi- und Fahrzeugindustrie feierte im 19. Jahrhundert die Spielzeugherstellung in der Kleinstadt am Rande des Thüringer Waldes einen Siegeszug in der Welt und führte zum Begriff „Puppenstadt Waltershausen“. Zahlreiche Unternehmen und Zulieferer in den umliegenden Dörfern sorgten für Arbeit und Wohlstand.
Im Jahre 1929 ist mit der Eröffnung des Heimatmuseums auf Schloss Tenneberg der Grundstein zur Pflege und Präsentation der Waltershäuser Puppen gelegt worden. In der DDR war neben Sonneberg auch Waltershausen führend beim Export, was zahlreiche Messemedaillen belegen.
Nach dem politischen Umbruch 1989/90 verloren etwa 1800 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in diesem Industriezweig. Doch die Tradition konnte von 21 erfahrenen Mitarbeitern in der Puppenmanufaktur einige Jahre fortgesetzt werden. Diese „Sterne der Puppenwelt“ wurden in limitierter Auflage hergestellt. Das große Interesse und die hohe Anerkennung fand auch bei Puppen- und Spielzeugfesten seinen Ausdruck.
Zu diesem Thema referiert der Leiter des Traditionskabinetts „200 Jahre Gummiindustrie“ Robert Göller am 6. März 19 Uhr in der ehemaligen Puppenfabrik und heutigen Kulturkneipe „Spatz“, August-Bebel-Strafle 4, Waltershausen. Der Waltershäuser Geschichtsverein lädt alle Interessierten recht herzlich ein.
Der Eintritt ist frei. (red)