Gotha (red/uk, 1. März). „Der Thüringer Wald, das grüne Herz Deutschlands, birgt noch immer viele Geheimnisse und Rätsel. Eines davon ist der legendäre Freiwald der sieben Ortschaften im Gothaer Land. Die früheste urkundliche Erwähnung stammt von 1247. Es handelt sich um einen etwa 840 Hektar umfassenden Waldbezirk südwestlich von Gotha in Rennsteignähe. Bevollmächtigte Bauern der sieben Freiwalddörfer Cobstädt, Grabsieben, Pferdingsleben, Siebleben, Tröchtelborn, Tüttleben und Uelleben hatten als sogenannte Markgenossenschaft das Recht zum freien Bezug von Bau- und Brennholz“, erzählt Uwe W. Cölln.
Freiwälder einzelner Orte seien im Mittelalter nichts Ungewöhnliches. Aber hier staune der Fachmann über die magische Sieben – eine außergewöhnliche Besonderheit des Freiwaldes im Gothaer Land.
Der Freistaat Thüringen besitze ein bisher fast unbeachtetes, aber besonderes Kleinod.
Spektakulär und einzigartig seien auch die bis heute erhaltenen Grenzsteine dieses Areals.
24 steinerne Zeitzeugen würden einen historischen Steinring mit vielen Mysterien bilden, so Cölln. Sie kennzeichneten nicht nur umgebende Forstorte, sondern repräsentierten mit ihrer Aufschrift „Gerechts. der 7 freiwaldl. Ortsch.“ historische Ansprüche und Waldrechte.
Sie korrespondierten auch untereinander auf erstaunliche Weise.
In jahrelanger Arbeit mit Dutzenden Exkursionen sei es in jahrelanger Arbeit mit
Dutzenden Exkursionen in das bis dahin unbekannte Thema und Terrain den
Autoren Uwe W. Cölln, Reiner Klein und Wilfried Kühnel gelungen, viele der Steine wieder aufzufinden und sie alle mit modernen geografischen und satellitengestützten Methoden zu erfassen und zu dokumentieren. Die eindrucksvollen Fakten sind in einem neuen Buch zusammen gefasst.
In einem reich bebilderten „Gerechts. der 7 freiwaldl. Ortsch.“ am Dienstag, dem 14. März, ab 18 Uhr im Gustav-Freytag-Treff in Gotha-Siebleben in der Clara-Zetkin-Str 31a stellen die Autoren ihre Erkenntnisse vor.
Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist der Förderverein für Siebleben e. V.
