Rockets verlieren im letzten Spiel der Hinrunde

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Filip Stanic stand nach Spielende die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Der 19-Jährige hatte zwar beim Auswärtsspiel gegen Bremerhaven seine persönlichen Bestwerte in der easyCredit BBL erzielt, musste sich jedoch mit seiner Mannschaft 74:80 gegen die Eisbären aus Bremerhaven geschlagen geben. Trotzdem steht der 15. Bundesliga-Einsatz des Youngsters am 17. Spieltag der Saison sinnbildlich für die Entwicklung des jungen Teams in der nun abgeschlossenen Hinrunde in der 1. Liga. Vergangenes Jahr noch im Jugendbereich und in der Regionalliga bei seinem Heimatverein ALBA Berlin aktiv, stand Stanic nun vor über 5.600 Zuschauern in der Bremer ÖVB Arena für 21 Minuten auf dem Parkett und erzielte dabei 11 Punkte und acht Rebounds.

Von einem lokalen Journalisten in der Pressekonferenz nach dem Spiel auf die ligaweit einmalige Kadersituation angesprochen, dass die Thüringer mit nur zwei ausländischen Profis spielen, betonte Rockets Headcoach Ivan Pavic das eigene Vertrauen in seine überwiegend noch recht jungen Schützlinge.

Die angesprochene Philosophie spiegelte sich auch in der Startaufstellung wieder. Mit Andreas Obst, Johannes Richter, Daniel Schmidt und Filip Stanic standen neben dem belgischen Nationalspieler Retin Obasohan gleich vier deutsche Akteure auf dem Feld, wobei Kapitän Schmidt mit 27 Jahren der älteste Spieler war.

Die Anfangsphase gehörte jedoch der Heimmannschaft, die besonders aus der Distanz hervorragend trafen. Dank sechs erfolgreicher Dreipunkte-Würfe erspielten sich die Hausherren im ersten Viertel einen neun Punkte Vorsprung (13:22). Bei den Raketen schien auf der anderen Seite der Korb teilweise wie vernagelt zu sein und auch einige gut herausgespielten Würfe fielen wieder heraus. Lediglich Forward Niklas Wimberg bewies ein sicheres Händchen. Der gebürtige Oldenburger agierte in der Nähe seiner norddeutschen Heimat von Beginn an äußerst couragiert und erzielte bereits sechs Punkte im ersten Viertel.

Auch im zweiten Viertel setzte sich die Abschluss-Stärke der Bremerhavener fort, zudem spielten einige Fehler in der Verteidigung der Gäste den Eisbären in die Karten. Die Rockets gingen deshalb mit einem 14-Punkte Rückstand in die Halbzeit-Pause (31:45).
Nach der Unterbrechung starteten beide Mannschaften recht intensiv ins Spiel und versuchten dem Gegner möglichst wenig offensiven Rhythmus aufbauen lassen. Die Hausherren konnten den Abstand jedoch noch halten, sodass die Rockets mit dem 14-Punkte Rückstand in die letzten zehn Minuten gingen (47:61). Doch im Schlussabschnitt zeigte die Pavic-Truppe, dass sie das Spiel noch lange nicht aufgegeben hatten und kämpfte sich Stück für Stück heran.

Hierbei agierte auch Stanic äußerst beherzt und trug mit vollem Körpereinsatz zur Aufholjagd bei. Besonders wichtig war dabei sein Mitspieler Retin Obasohan, der zwar bis dato nur vier Punkte erzielt hatte, im letzten Viertel jedoch sein Wurf-Gefühl entdeckte und 17 Punkte machte. Drei Minuten vor dem Ende hatte die Rockets dann die Führung zum Greifen nahe. Obasohan scorte mit einem Korbleger zum 70:71 und brachte die mitgereisten Fans aus Thüringen zum Jubeln.

In der spannenden Crunchtime zeigten sich die Hausherren jedoch abgezockt und behielten die Oberhand. Nach Spielende musste Filip Stanic von seinem Coach mit aufbauenden Worten getröstet werden, letztlich blieb die Aufholjagd diesmal unbelohnt. Sportdirektor Wolfgang Heyder fand nach dem Spiel schnell den entscheidenden Grund für die Niederlage: „In einer Halbzeit dürfen wir keine 45 Punkte kassieren. Das ist deutlich zu viel.“

Trainer Ivan Pavic konstatierte: „Glückwunsch an Arne und sein Team zum Sieg. Wir sind beschwerlich ins Spiel gekommen, das hat zum Teil natürlich auch an der hochprozentigen Trefferquote der Eisbären gelegen. Ich bin stolz, dass die Mannschaft nach der Halbzeit Herz gezeigt hat und sich bis auf einen Punkt herangekämpft hat. Wir müssen es auswärts schaffen von Beginn an intensiver und konsequenter aufzutreten.“

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