Vermeidbare Niederlage der Blue Volleys

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Gotha (red/wm, 1. November). Die Blue Volleys Gotha gaben im 2. Bundesliga-Heimspiel gegen die TuS Kriftel eine 2:0-Satzführung aus der Hand und verlieren am Ende mit 2:3 (29; 16; -20; -22; -13).

Sichtlich konsterniert saßen und lagen die Gothaer Spieler nach dem Abpfiff dieser umkämpften Partie auf dem Boden der Ernestiner-Sporthalle und konnten es nicht fassen, dass man eine 2:0-Satzführung verspielt und sich so mit einem statt der erhofften drei Punkte begnügen musste.

Die Begegnung begann zunächst, wie zuvor allgemein erwartet. Die Hausherren versuchten mit gefährlichen Aufschlägen und harten Angriffen die bekannt gute Abwehr der Kriftler zu überwinden. Doch die Hessen machten von Beginn an klar, dass sie keineswegs als Punktelieferant nach Thüringen gekommen waren, sondern sich hier durchaus etwas ausrechneten. So nutzten sie auch gleich eine kleine Schwächephase der Gothaer in der zweiten Satzhälfte aus, um sich bis auf vier Punkte abzusetzen.

Beim Stand von 19:23 wechselte Gothas Trainer Jonas Kronseder deshalb Robert Werner für Felix Lesche zum Aufschlag ein und bewies damit ein gutes Händchen. Der schlug gleich ein Ass. Nach einem Angriffsfehler der Kriftler folgten seine beiden nächsten direkten Aufschlagpunkte und Gotha glich zum 23:23 aus.

Was folgte war eine überaus spannende Schlussphase. Christoph Aßmann war auf Gothaer Seite jetzt gleich mehrfach im Angriff erfolgreich. Doch auch die Gäste nutzten ihre Chancen. Beide Teams hatten wechselweise Satzbälle, ehe wieder Aßmann und dann Spencer Fredrick den Satz mit ihren Aktionen zum 31:29-Satzerfolg abschlossen.

Im 2. Abschnitt konnten sich die Gastgeber frühzeitig etwas absetzen. Zuspieler Hannes Krochmann brachte die Mitte jetzt vermehrt ins Spiel, was Tomasz Gorski und Lesche ihm mit guten Schnellangriffen dankten. Gleichzeitig entzerrte er damit den gegnerischen Block und verschaffte auch den anderen Angreifern mehr Luft am Netz. Hinzu kam, dass auch Gothas eigener Block jetzt mehrfach erfolgreich zufasste. Bei der 2. Technischen Auszeit lagen die Blue Volleys 16:11 vorn und spielten den Satz danach konsequent zu Ende. 25:16 lautete dann das Endergebnis.

Manches deutete damit auf einen Sieg der Gastgeber hin. Aber die TuS war weit davon entfernt, das zu akzeptieren. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Hessen aus ihrer sehr stabilen Annahme heraus auch im Angriff immer zwingender, wo sich insbesondere deren starker Libero Florian Ruhm auszeichnete. Im Gegensatz dazu verloren die Gothaer Spieler etwas ihre Linie. Die Annahme wurde ungenauer und machte damit auch Krochmann im Zuspiel das Leben schwerer. Was dann an Angriffen kam, prallte buchstäblich von der Kriftler „Gummiwand“-Feldabwehr ab. Dennoch blieb der Satz zumindest bis zur 2. Technischen Auszeit offen, auch weil Aßmann und Fredrick für Entlastung sorgten. Doch danach übernahm der Gegner weitgehend die Spielkontrolle und holte sich den Abschnitt mit 25:20.

Der folgende 4. Satz war nahezu ein Spiegelbild des vorangegangenen Satzes. Im ersten Satzdrittel schienen die Hausherren auf gutem Weg das Spiel wieder in den Griff zu bekommen. Gute Aufschläge von Matthew Bowers, eine bewegliche Feldabwehr und gelungene  Abschlüsse von Fredrick, Lesche und immer wieder Aßmann sorgten für einen 10:6  Zwischenstand. Leider vermochte es die Mannschaft danach nicht, diesen Vorsprung zu verwalten. Chancen im Angriff wurden leichtfertig vertan, über die Mitte lief kaum noch was. Die Annahme verlor an Sicherheit und auch der Block war längst nicht mehr so präsent, wie zuvor. Und wie es dann häufig ist, der Gegner wittert Morgenluft. Um jeden Ball wurde jetzt verbissen gekämpft. Auf Kriftler Seite wurden Diagonalangreifer Marius Büche und Außen Jannik Weber immer gefährlicher. Kriftel kam heran und führte wenig später sogar mit 20:18. Den Gastgebern gelang zwar nochmal der zwischenzeitliche Ausgleich, doch Kriftel hatte letztlich dann das bessere Ende für sich und sorgte für den Satzausgleich.

Schon zum dritten Mal in dieser noch jungen Saison musste bei den Blue Volleys nun wieder der Tie-Break die Entscheidung bringen.

Hier erwischten die Hessen den besseren Start, führten schnell 6:3. Kronseder nahm eine Auszeit und in der Folge verkürzten die Blue Volleys auf 6:7.

Als sich dann Fredrick nach einem erfolgreichen Angriff bei der Landung leicht verletzte, die 2. Schiedsrichterin die Situation nicht erkannte, Gotha den notwendigen Wechsel wohl auch etwas spät anmeldete, gab es erneut Diskussionen. Dennoch war beim 11:11 noch alles offen. Danach entschärften die Gäste gleich mehrere Angriffsversuche der Gastgeber und hatten beim 14:12 zwei Matchbälle. Kapitän Werner konnte mit einem Angriff einen davon abwehren, sein folgender Aufschlag landete jedoch dann im Aus.

Und so konnte die TuS Kriftel am Ende über einen knappen aber nicht unverdienten 3:2-Sieg jubeln.

Große Enttäuschung herrschte dagegen im Gothaer Lager. Man hatte sich soviel vorgenommen und musste am Ende doch wieder, wie schon im Spiel gegen Dresden, mit einem Punkt zufrieden sein.

Als MVP wurden Aßmann auf Gothaer Seite und Mittelblocker Bonadt bei den Gästen geehrt.

Mit 7 Punkten aus fünf Spielen rutschten die Blue Volleys Gotha auf den 8. Tabellenplatz ab. Nach dem Pokalhighlight  gegen den Deutschen Meister Berlin Recycling Volleys am kommenden Sonnabend in der Ohrdrufer Goldberg-Halle, sind die Gothaer in 2. Bundesliga wieder am 13. November in Mühldorf gefordert.

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Krochmann, Piotrowski, Aßmann, Stückrad, Bowers, Lesche, Gorski, Fredrick und Götze

 

 

 

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