Landrat „platzt endgültig der Kragen“ in Sachen Impfkontingente

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Grafik: Tumisu/Pixabay

Gotha (red, 28. Mai). Mit ungewöhnlicher Schärfe hat sich Landrat Onno Eckert (SPD) zur Politik der Landesregierung geäußert:

Ihm „platze endgültig der Kragen“. Angesichts der nur schrittweise zurückgehenden Inzidenzwerte fordere er jetzt auch öffentlich von der Landesregierung zusätzliche Impfkontingente für den Landkreis Gotha.

„Und das sofort. Die Abfuhr, die unserem Gesundheitsdezernenten in der heutigen Videoschalte erteilt worden ist, bringt das Fass zum Überlaufen. Bereits im April, als wir in die Gruppe der Landkreise mit hohen Inzidenzen aufgerückt sind, habe ich mich mit der Bitte, eine umfangreichere Impfung in unserem Landkreis zu ermöglichen, an die Landesregierung und selbst an den Ministerpräsidenten persönlich gewandt – mit ablehnender Reaktion“, zeigt sich Eckert verärgert. Das Argument der Ablehnung lautete, dass die verfügbare Impfmenge für ganz Thüringen in Bälde ausreichend groß sein solle. Dies scheine aber so nicht einzutreten, schätzt Eckert ein.

Impfpriorisierungen und Sonderzuteilungen gab es im März durchaus – für Landkreise, in denen seinerzeit die Inzidenzen sehr hoch waren. „Die Maßnahme war damals richtig, das belegt die Entwicklung. Aus Solidarität mit den Betroffenen habe ich meine Bemühungen nicht öffentlich gemacht“, so Eckert.

Vielmehr habe er versucht, das Infektionsgeschehen mit lokalen Maßnahmen wie der Allgemeinverfügung vom 7. Mai und einem ausgeweiteten Kontrollregime einzudämmen. „Die Landesregierung lässt den bevölkerungsreichsten Landkreis nun im Stich“, verweist Eckert auf bundesweite Erfahrungen. In einstigen Hotspots sei es gelungen die Inzidenzwerte durch eine hohe Immunisierungsquote rapide zu senken und niedrig zu halten.

Das müsse für den Landkreis Gotha auch ermöglicht werden, „und das fordere ich jetzt politisch ein“, so Eckert.

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