NABU: „Dem Luchs auf die Sprünge helfen“

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Ein Luchs. Foto: Silvester Tamàs

Jwena/Gotha (red/NABU, 8. März). 125 bis 135 Luchse gab es Ende 2020 laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Deutschland. Das ist ein leichter Anstieg zum vorangegangenen Jahr, da zählte das BfN noch 84 bis 88 selbstständige Luchse und 27 Weibchen mit Nachwuchs.

„Aus den aktuellen Zahlen wird deutlich, dass noch viel zu wenige Luchse durch Thüringen schleichen. Über dauerhaft anwesende Luchse oder Luchse, die kontinuierlich für Nachwuchs sorgen, ist so gut wie gar nichts bekannt“, sagt Silvester Tamás, der Projektkoordinator NABU-Luchsprojektes „Plan P wie Pinselohr“ in Thüringen. „Aus den vorliegenden Zahlen wird deutlich, dass es noch sehr viel für die Luchse in Deutschland und in Thüringen zu tun gibt. Gerade Thüringen bietet aufgrund seiner zentralen Lage, zwischen dem Harz und dem Bayerischen Wald, eigentlich gute Bedingungen für die Pinselohren. Dennoch scheint es den Luchsen hier noch schwer zu fallen, sich dauerhaft niederzulassen.“

Woran dies genau liegt, müsse laut NABU durch eine noch bessere Datenerfassung und den Ausbau des Monitorings im Freistaat untersucht werden.

Aber schon jetzt könne Silvester Tamás limitierende Faktoren nennen. Luchse leiden unter den Verlusten durch die illegale Bejagung und den Straßenverkehr. „Aus vorliegenden Studien wissen wir, dass diese Verluste unter den Luchsen kaum durch die noch sehr fragile Reproduktion ausgeglichen werden können.“

Ein konkreter Managementplan für den Luchs in Thüringen, aber auch für ganz Deutschland wäre notwendig. Langfristig werde das Überleben der Luchse in Deutschland nur dadurch abgesichert, wenn die illegale Jagd auf die Pinselohren aufhört und Unfälle, zum Beispiel an geeigneten Stellen im Verkehr, durch Querungshilfen minimiert werden.

Der NABU Thüringen macht sich stark für das Pinselohr und möchte über die seltene Katze aufklären und diese besser schützen. Mit seinem Luchsprojekt „PLAN P wie Pinselohr – Luchse in die Mitte bitte – dem Luchs gemeinsam auf die Sprünge helfen“, sammeln die Naturschützer Daten und Hinweise, informieren mit Vorträgen und Exkursionen und setzen sich nachhaltig für den Schutz und eine bessere Vernetzung der Luchslebensräume ein. Hinweise und Meldungen zum Luchs nimmt der NABU Thüringen dankend entgegen.

Mehr Informationen: www.NABU-Thueringen.de/Luchs

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