ThüringenForst: Holzpreis erholt sich

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Ein Schnittholzlager. Foto: ThüringenForst

Erfurt/Gotha (red/hs, 22. April). In Thüringens Wäldern scheinen erste Schritte zu einer Normalisierung der Waldpflege in Sicht – zumindest in Bezug auf die Wiederaufnahme einer geregelten Pflege und Durchforstung.

In den nächsten Wochen wird punktuell wieder die reguläre Durchforstung von Kiefernbeständen, später von Fichtenbeständen begonnen. Dabei wird auch wieder Frischholz geerntet, für das ThüringenForst vor rund drei Jahren im Staatswald, wegen der durch den Klimawandel bedingten Sturm-, Dürre- und Borkenkäferschäden, einen Einschlagstopp verhängt hatte.

Sägewerke suchen verstärkt Holz
„Der Holzmarkt zeigt sich in Thüringen nach Jahren wieder aufnahmefähiger. Neben dem Schadholz wird verstärkt auch nach Holz aus der regulären Waldpflege nachgefragt. Diesen Bedarf bedienen wir vorsichtig“, so Volker Gebhardt, Thürin-genForst-Vorstand.

Die reguläre Waldpflege ist zunehmend wichtig, da der flä-chige Waldumbau weiter vorangetrieben werden muss. Um die Wälder mit klimaresilienten Mischbaumarten umzubauen, müssen die Waldbestände vorbereitet werden. Denn die jungen Pflänzchen benötigen gerade im Bestand ausreichend Licht, Wärme und Niederschläge am Pflanzort. Hierfür müssen ältere Bäume mit breiteren Kronen weichen. Pflegeeingriffe stabilisieren außerdem die Bestände, um insbesondere künftigen Sturm- und Dürreereignissen keine Angriffsfläche zu bieten.

Der Kampf gegen den Borkenkäfer geht unvermindert weiter
Mit der Wiederaufnahme der regulären Waldpflege wird der Kampf gegen den Borkenkäfer aber nicht überflüssig. Im Gegenteil: Bis zum Frühsommer müssen Borkenkäfer-Nester weiterhin rigoros aufgespürt, die befallenen Fichten eingeschlagen und umgehend abtransportiert werden. Je mehr Borkenkäfer auf diese Art aus dem Wald geschafft werden, umso besser. Mit den ersten warmen Apriltagen wird der Buchdrucker seinen Hauptschwarm-Flug erstmalig in diesem Jahr beginnen und sein gefräßiges Wirken fortsetzen.

In dieser Schwarmflug-Phase wird der Einsatz von sogenannten „Fangbäumen“ forciert, wofür ebenfalls Frischholzeinschlag notwendig ist. Frisch eingeschlagene Fichten sind für den Buchdrucker besonders attraktiv. Er befliegt sie massenhaft und beginnt dort umgehend sein Brutgeschäft. Wird dieser Zeitpunkt der Höchstbesiedlung abgepasst, der Baum sodann entrindet oder mit der gesamten Borkenkäferbrut aus dem Wald z. B. in das Sägewerk geschafft, so kann ohne Pflanzenschutzmitteleinsatz die Borkenkäfervermehrung bekämpft werden. Eine forstsanitäre Gefahr für Nachbarfichten geht von diesen „Fangbäumen“ somit nicht aus, wenn das Verfahren professionell umgesetzt wird.

Inwieweit sich der Holzmarkt weiter stabilisiert, kann nur vorsichtig eingeschätzt werden. Erfreulich ist aber die derzeitig steigende Nachfrage. Mit dem erhöhten Interesse an Rohholz steigen auch die Holzpreise wieder an, sodass zumindest wieder Kostendeckung bei der Waldpflege erreicht werden kann.

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