Kreis-Grüne üben harsche Kritik an Geflügelpest-Einschränkungen

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Foto: Klimkin/Pixabay

Landkreis (red/al, 11. Februar). Der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Gotha hat sich zum Thema Geflügelpest und Stallpflicht geäußert.

Er fordert, dass bei künftigen Ausbrüchen außerhalb der Kreisgrenzen, „dass die Kreisverwaltung ihren Ermessensspielräume deutlich besser“ nutzen solle und nicht „wie zum wiederholten Mal in der jüngeren Vergangenheit, derartig restriktive, in dieser Form deutlich überzogene Maßnahmen“ ergreifen solle.

Kreissprecher Albrecht Loth verwies darauf, dass es in Thüringen im Dezember 2021 nur wenige Fälle in den Kreisen Altenburg und Hildburghausen gab – aber keinen einzigen im Kreis Gotha und seinen Nachbarkreisen.

Selbst im Landkreis Hildburghausen, wo in einem Geflügelbetrieb ein Ausbruch zu verzeichnen war, sei die Stallpflicht nur für bestimmte Gemeinden verhängt worden.

Loth schlug vor, bei erneuten Auftreten der Geflügelpest „eine Stallpflicht nur für ornithologische Risikogebiete“ zu verhängen.

Nach Kenntnis der GRÜNEN würden immer mehr Hobby-Züchter, die in Vereinen organisiert seien, ihre Geflügelbestände aufgeben, „weil sie die nicht artgerechte Stallpflicht den Tieren nicht zumuten“ wollten. Besonders für Wassergeflügel wie Enten und Gänse sie dies eine Tortur. Man befürchte gravierende, existenzbedrohende Auswirkungen auf die Vereine. Auch deshalb, weil wegen Corona Geflügelschauen abgesagt werden mussten, was „bereits ohnehin erhebliche Beeinträchtigungen ihrer Vereinsarbeit“ bedeutet habe.

„Nicht nur Belange des Tierwohls müssen daher bei der Verhängung der Stallpflicht beachtet werden, sondern auch das in Geflügelzuchtvereinen mit großem Einsatz gelebte Engagement für den Erhalt alter Geflügelrassen, alten Kulturguts und damit die Belange einer nachhaltigen Landwirtschaft“, so Loth.

Gerade in Zeiten der immer dringlicher werdenden Agrarwende muss dieser Aspekt der Kommunalpolitik ebenfalls ein wichtiges Anliegen sein. Die GRÜNEN würden zudem „die oft genug bemühte Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement“ vermissen. Man wünsche, „dass in absehbarer Zeit seitens der Kreisverwaltung einmal das Gespräch mit den Geflügelzuchtvereinen gesucht“ werde.

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