Ernüchternde Waldbrandstatistik

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Die Waldbrandgefahrenstufen haben sich als solides Präventionssystem etabliert, gemeinsame Waldbrandübungen von Feuerwehr und Forstbehörde schulen die Koordinationsmechanismen für den Ernstfall. Foto: Dr. Horst Sproßmann

Gotha (red/hs, 13. September). Der Waldschutzmeldedienst des ThüringenForsts führt die offizielle Waldbrandstatistik für alle Waldflächen des Freistaats.

Vorläufige Auswertungen vom 1. März bis zum 31. August zeigen eine ernüchternde Entwicklung: 2022 wurden bisher 50 Tage mit der Waldbrandgefahrenstufe 4 (hoch) und 5 (sehr hoch) gezählt.

Im gleichen Zeitraum 2021 waren es gerade einmal 4 Tage.

Die Monate mit den Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 waren 2022 der Juni (12), Juli (18) und August (15). Dies korreliert mit den tatsächlich aufgetretenen Waldbränden. Zählt man ausschließlich die diesjährigen Tage mit der höchsten Waldbrandgefahrenstufe 5 in Thüringen, so ergeben sich 14 Tage höchster Waldbrandgefahr, fast gleichmäßig verteilt auf die Monate Juni (4), Juli (4) und August (6). Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es null Tage.

2021 wurde die Waldbrandgefahrenstufe 4 erstmals am 17. Juni ermittelt. 2022 wurde die gleiche Waldbrandgefahrenstufe hingegen schon am 11. März ausgerufen.

„Die besorgniserregende Statistik, die natürlich die Gefahrenlage nicht thüringenweit, sondern lokal abbildet, mahnt gleichwohl zur Wachsamkeit. Und sie hat auch ihre positive Seite: Das bundesweite Warnsystem der Waldbrandgefahrenstufen 1 bis 5 funktioniert gut“, erklärt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Umso wichtiger sei es, dass Waldbesuchende die von März bis Oktober täglich aktualisierte Waldbrandgefahrenkarte unter www.thueringenforst.de beachten. Nach wie vor ist der Mensch eine der Hauptverursacher von Waldbränden.

(Anm. der Red.: „Oscar am Freitag“ veröffentlicht seit einiger Zeit regelmäßig diese Waldbrand-Warnstufen-Grafik)

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