DIW-Konjunkturbarometer März: Deutsche Wirtschaft wird Zwischentief hinter sich lassen

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Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) liegt im März bei 92,1 Punkten und damit um anderthalb Punkte niedriger als im Februar. Damit verharrt der Wert für das erste Quartal 2023 vorerst deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft steht.

Berlin/Gotha (red/DIW, 29. März). Nachdem das Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal 2022 um 0,4 % geschrumpft ist, muss auch für das laufende erste Quartal mit einem – wenngleich geringfügigen – Rückgang der Wirtschaftsleistung gerechnet werden. Tritt das tatsächlich ein, würde sich die deutsche Wirtschaft in einer technischen Rezession befinden. „Das klingt allerdings dramatischer, als es ist“, sagt Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin der Abteilung Konjunkturpolitik im DIW Berlin. „Die deutsche Wirtschaft hat sich im Winter trotz Energiekrise und hoher Inflation gut geschlagen und dürfte nach der kurzen Schwächephase ab dem Frühjahr wieder zulegen“, so Dany-Knedlik.

Timm Bönke, Co-Leiter der Abteilung Konjunkturpolitik im DIW Berlin, ergänzt: „Hätte uns vor einem halben Jahr jemand gesagt, dass wir maximal mit einer leichten technischen Rezession durch einen milden Winter mit gut gefüllten Gasspeichern kommen, hätten wir das gerne angenommen.“ Euphorie sei aber keineswegs angebracht, so Bönke: „Die vereinzelten Turbulenzen im Bankensektor stellen ein Risiko dar. Auch wenn eine größere Finanzkrise derzeit unwahrscheinlich ist, könnte es zumindest zu einer leichten Verschärfung der Kreditvergabekonditionen und zu einer Einschränkung des Handlungsspielraums aufseiten der Zentralbanken bei der Inflationsbekämpfung kommen.“

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