In Essen und Trier gesiegt

0
1600

Mit einem hochverdienten 70:55-Sieg in Essen in das Doppelspiel-Wochenende gestartet und die Spitzenreiterposition erkämpft, bleibt Science City Jena auch nach dem 72:70 bei den Gladiators in Trier Tabellenführer in der 2.Basketball-Bundesliga.

Ohne die beiden wichtigen Leistungsträger Lars Wendt (Knieverletzung) und Guido Grünheid (Handverletzung) schlug das Harmsen-Team am Freitagabend im Ruhrgebiet das erste Mal zu, zwang die Baskets aus Essen mit einer starken Defensive in die Knie. Während die Partie im Ruhrpott relativ entspannt gewonnen werden konnte, lief beim Gastspiel in Trier der Tatort vor dem eigentlichen Tatort auf ARD. Das Harmsen-Team drehte einen zweistelligen Rückstand in der 36.Minute mit einer leidenschaftlichen Aufholjagd in den letzten Sekunden, krallte sich die beiden Pluspunkte an der Mosel jedoch letztendlich verdient.

Im Duell bei den Rheinland-Pfälzern fanden die Jenaer nur schwer ihren Rhythmus, liefen im Startviertel immer wieder einem Rückstand hinterher. Trotz des 20:15-Rückstandes in der ersten Viertelpause behielten die Spieler von Science City die Köpfe oben, kämpften sich zu Beginn des zweiten Abschnitts heran. Doch die Gastgeber von der Mosel nutzten eine kurze offensive Schwächephase erneut aus, um sich bis auf 32:24 (17.) abzusetzen. Nach diesem Rückstand zogen Ermen Reyes-Napoles und Immanuel McElroy für die Saalestädter das Tempo an, sorgten für den 33:31-Anschluss, bevor Wayne Bernard in den letzten Sekunden der ersten Hälfte auf 35:35 ausgleichen konnte. Auch die zweite Halbzeit schienen die Hausherren von der Mosel zunächst mit dem besseren Rhythmus zu starten. Während die Gladiators Trier die Führung zwischenzeitlich auf 40:35 ausbauten, entwickelte sich im weiteren Verlauf ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, welches bis zum 51:48 in der 30.Minute anhielt. So musste der finale Spielabschnitt die Entscheidung bringen. Nachdem Science City Jena vor allem im letzten Abschnitt etliche kritischen Momente zu überstehen hatte, behielten die erfahrenen Leistungsträger wie McElroy und Bernard die Ruhe. Die Routine und Abgeklärtheit sollte sich in der Schlussphase auszahlen. Eine fast gefallene Entscheidung zu Gunsten der Gladiators kippten die Ostthüringer durch eine starke defensive Phase in der sie an Intensität nachlegten und Trier immer häufiger zu Fehlern zwangen. Angeführt durch die beiden „Oldies“ drehten die Thüringer so tatsächlich noch eine längst verloren geglaubte Partie.

Die Gladiatoren, die in der 36.Minute nach einem 67:57-Vorsprung bereits wie der sichere Sieger aussahen, mussten sich fast mit der Schlusssirene doch noch geschlagen geben. In einer hektischen und nervenaufreibenden Schlussphase verwarf Triers Kevin Smit beim Stand von 70:69 für die Moselstädter 12,9 Sekunden vor der Sirene zwei wichtige Freiwürfe. Im darauffolgenden Angriff ließ sich Wayne Bernard mit 2,5 Sekunden Restspielzeit aus der Distanz nicht lang bitten, versenkte seinen Wurf humorlos zur Jenaer 72:70-Führung, die auch mit dem letzten Trierer Angriff mehr gekippt werden konnte.

„Ich bin unglaublich stolz auf die Leistung der Mannschaft, die trotz Höhen und Tiefen über das gesamte Wochenende zwei wichtige Siege einfahren konnte“, sagte Jenas Trainer Björn Harmsen in einem ersten Statement nach dem Sieg in den letzten Sekunden in Trier. Während Science City Jena nach dem schweren Doppelpack in der Fremde die Position des Spitzenreiters von Gotha eroberte und verteidigte, wartet bereits am kommenden Samstag das schwere Spitzenspiel gegen Nürnberg. „Das ist ein ganz besonderes Team“, wertete auch Jenas Ex-Center Kendall Chones, der in der Begegnung in der Arena Trier mit seinen ehemaligen Mannschaftskollegen mitlitt.

SCJ: Bernard 18, McElroy 17, Hewitt 11, Wolf 9, Reyes-Napoles 5, Voigtmann 4, Grünheid 4, Tzakopoulos, Rietschel, Wank – Wendt (n.e.)