Am 18. Mai verstarb 72-jährig der bei Kulturinteressierten in und um Gotha bekannte und beliebte Günter Morgenstern.

0
2042

„Ein Ton ist verklungen, der letzte Ton im Leben eines der größten Musikpädagogen unserer Zeit.“ brachte Oberbürgermeister Knut Kreuch seiner  Trauer zum Ausdruck. Günter Morgenstern begann seine pädagogische Laufbahn in Wechmar und wechselte dann nach Gotha. Hier baute er an der Andreas-Reyher-Schule sein „Andreas-Reyher-Ensemble“ auf, in dem Generationen von Schülern und Ehemaligen ihrer Liebe  zur Musik frönten. Mit diesem einmaligen Ensemble junger Leute vertrat er Gotha auf nationaler und internationaler Bühne, holte viele Preise in die Residenzstadt und prägte Generationen junger Menschen in ihrer Gesangsausbildung.

Doch Günter Morgenstern, der nicht nur Chöre leitete, sondern auch kompositorisch tätig war und zu den herausragenden Klaviervirtuosen zählte,  war der richtige Mann, als sich der Landkreis Gotha entschied eine Musikschule aufzubauen. Man folgte seinem Vorschlag, den in Gotha leicht vergessenen Komponisten Louis Spohr als Namenspatron für die Schule zu wählen. Als Gründer der Musikschule nutzte er  die Möglichkeit, junge Menschen zu Preisträgern zu formen. Es verging kaum ein Jahr in dem die Schüler seiner Schule nicht mit Preisen überhäuft wurden – sein Verdienst für harte Arbeit.
Mit der demokratischen Wende führte Günter Morgenstern die Kreismusikschule „Louis Spohr“ in eine neue Zeit. Er blieb, wie er immer war, ein  schöpferischer, aber auch geselliger und gelassener Mensch. Niemand kann genau sagen, wie viele Menschen musikalisch durch Günter Morgenstern eine gute Stimmbildung erhielten, wie viele Jungen und Mädchen er das Klavierspiel lehrte. Man konnte immer sehen,  welche Freude er beim Musizieren empfand.


Publiziert am: 24.05.2011, 16:12