Arnoldischule zeigt Dokumentarfilm „Tschüss DDR! Über Warschau in die Freiheit“

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„Du bist jetzt frei!“, sagten ihm seine polnischen Mitreisenden, als Thorsten Heinhold im September 1989 von Chemnitz nach Warschau fuhr. So erinnert er sich 20 Jahre später, bei den Dreharbeiten zum Dokumentarfilm „Tschüss DDR! Über Warschau in die Freiheit“, an jenen Augenblick.

Im Spätsommer 1989 war Thorsten Heinhold nicht der einzige DDR-Bürger, der eine Flucht in den Westen über den Osten wagte. Die politische und wirtschaftliche Situation in der DDR veranlasste rund 100.000 Ostdeutsche, nach vielen abenteuerlichen Fluchtwegen in den Westen zu suchen, nicht nur über Prag und Budapest, sondern eben auch über Warschau.

Heute ist fast in Vergessenheit geraten, dass auch über die polnische Botschaft Tausende in den Westen flohen. Diese andere Botschaftsgeschichte erzählt Krzysztof Czajkas Film. Czajka ist mit Thorsten Heinhold, Ute und Udo Finke sowie Peter und Heidi Reichmuth, denen damals die Ausreise über Warschau gelang, noch einmal an den Ort des Geschehens gereist. Er schildert aber auch die Geschichte von Thomas Przybylski, dem die Flucht misslang, und der statt in der Freiheit im Stasigefängnis Potsdam landete.

Interviews mit dem erst kürzlich verstorbenen ehemaligen polnischen Ministerpräsidenten Tadeusz Mazowiecki, dem ehemaligen polnischen Außenminister Krzysztof Skubiszewski sowie mit deutschen und polnischen Botschaftsangestellten geben außerdem einen Einblick in die politischen Hintergründe im Herbst 1989.

Im Rahmen des Projekts „Polnisch-Klassenzimmer“ wird dieser Dokumentarfilm mit freundlicher Unterstützung des Polnischen Instituts in Leipzig am kommenden Donnerstag, dem 07.11.2013, um 18:00 Uhr, im Raum 402 der Arnoldischule gezeigt. Interessenten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.