AUF HUMBOLDTS SPUREN

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Die von der Forschungsbibliothek und dem Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt veranstalteten Gothaer Kartenwochen wandeln in diesem Jahr „Auf Humboldts Spuren“ und bringen vom 13. Oktober bis 23. November zum fünften Mal die kartografischen Traditionen Gothas in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Ihr bedeutendstes Zeugnis ist die Sammlung Perthes, die aus den historischen Überlieferungen des Verlages Justus Perthes hervorging. Die Sammlung wurde mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder vom Freistaat Thüringen erworben und wird seit 2003 von der Forschungsbibliothek Gotha bewahrt, betreut und erschlossen.
Anspruch der Kartenwochen ist es, eine wissenschaftlich und kulturell interessierte Öffentlichkeit mit dem Reichtum und Potenzial sowie den neuesten Forschungen zur Sammlung Perthes bekannt zu machen. Thematischer Schwerpunkt ist in diesem Jahr der Einfluss Alexander von Humboldts auf Forschungsreisende im 19. Jahrhundert. Eine von dem Historiker Reiner Prass konzipierte Ausstellung zeigt, wie Humboldt als einer der einflussreichsten Naturforscher des 19. Jahrhunderts Anreger von Expeditionen und Vorbild vieler Forschungsreisender wurde. Veranschaulicht wird dies am Beispiel der Brüder Schlagintweit, die Indien und den Himalaya bereisten, Heinrich Barths, der Zentralafrika erforschte, und Hans Meyers, der den Kilimandscharo bestieg. Humboldts Einfluss äußert sich in bestimmten Forschungsinteressen wie die Hochgebirgsforschung oder die Pflanzengeografie, in der Erhebung exakter quantitativer Daten und in der Verwendung sämtlicher zur Verfügung stehender Medien. Gezeigt wird, wie die Wissenschaftler ihre neuen geografischen Kenntnisse in Karten veröffentlichten und wie sie Zeichnungen, Aquarelle und Fotografien nutzten, um die Ergebnisse ihrer Forschungen plastisch vor Augen zu führen. Die Kartenwochen werden mit einem Festvortrag von Ottmar Ette eröffnet, einem der renommiertesten Forscher zum Werk Humboldts. Vorträge zur Geschichte der Entdeckungen und Heinrich Barths Afrikaforschungen sowie ein Workshop zum Forschungsparadigma der „Humboldtian Science“ vertiefen die Thematik der Ausstellung. Weitere Höhepunkte sind eine Lesung aus Reisewerken Barths, der Schlagintweits und Meyers sowie die Präsentation des Kataloges „Das Heilige Land in Gotha“, dessen Drucklegung von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gefördert wird.
Alle Veranstaltungen der 5. „Gothaer Kartenwochen“ finden im Spiegelsaal oder im Herzog-Ernst-Kabinett der Forschungsbibliothek Gotha auf Schloss Friedenstein statt. Der Eintritt ist frei. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe durch die German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development, den Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V., die Kulturstiftung der Länder und Stephan Justus Perthes (Darmstadt).
H&H Makler