„Aufs Impfen zu verzichten, ist grob fahrlässig.“

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Vor Impfverweigerung aus falsch interpretiertem Vorsorgeempfinden junger Eltern warnt das Kreis-Gesundheitsamt Gotha eindringlich.

Hintergrund sind die auch hierzulande zunehmenden Gesprächs- und Interessentenkreise, in denen vermeintliche Alternativen zu den Immunisierungen insbesondere von Kleinst- und Kleinkindern verbreitet werden. „Impfungen sind nach wie vor die wichtigsten und wirksamsten Vorbeugemaßnahmen, die der Medizin zur Verfügung stehen“, stellt Amtsleiterin und Amtsärztin Andrea Lein klar.

„Bewusst auf Impfschutz zu verzichten bedeutet nichts anderes, als sehenden Auges schwerste Folgeschäden für die eigenen Kinder in Kauf zu nehmen“, sagt Lein. Oder kurz: „Aufs Impfen zu verzichten, ist grob fahrlässig.“ Die erfahrene Medizinerin hat mehrere Gründe für die Verweigerungshaltung festgestellt: Zum einen fehle heute das Bewusstsein, welche drastischen Folgen etwa Wundstarrkrampf oder Kinderlähmung haben können, weil diese Krankheitsbilder dank bisheriger guter Impfraten weitgehend aus der Wahrnehmung verschwunden sind. Verdrängt werde diese Leistung vor allem durch ein medial überzeichnetes Bild von Nebenwirkungen, deren Auftreten meist von mehreren Ursachen bedingt wird und die teilweise in Relationen von einem Fall auf eine Million Menschen vorkommen. Insofern stünden die Risiken einer unterlassenen Impfung zu denen einer eventuellen Komplikation in keinem Verhältnis. „Verantwortung tragen Impfverweigerer nicht nur für sich oder ihre Kinder, sondern auch für die Allgemeinheit“, mahnt Andrea Lein.