Aussichtsturm eröffnet am 1. Februar

0
1305

Bereits im Jahre 2009 hatte die Gemeinde Tabarz den ehemaligen Funkturm auf dem Großen Inselsberg erworben. Seitdem wurde geplant, umgebaut und – hergerichtet. Dieses Warten hat nun ein Ende. Aus dem Tabarzer Rathaus war zu hören, dass der Turm am 1. Februar für den Besucherverkehr öffnen wird.

Als eine seiner ersten Amtshandlungen hatte David Ortmann, der neugewählte Tabarzer Bürgermeister, am 17. 12. 2014 den für die Eröffnung nötigen Übereignungsvertrag mit der IGR Rennsteig unterschrieben. Interessant ist in diesem Zusammenhang der berechenbare Wert der zu übereignenden Leistungen und Materialien, der sich auf imposante 703 455 Euro beläuft. Das Projekt wurde vom Regionalverbund Thüringer Wald gefördert und der Kreissparkasse Gotha unterstützt.

Die Ausgaben der Gemeinde belaufen sich auf den Kaufpreis in Höhe 3000 Euro und den erforderlichen Eigenanteil in Höhe von rund 70 000 Euro.

„Jetzt gehört der Turm wieder uns!“, freut sich Bürgermeister Ortmann und betont, dass es nun gelte, „keine Zeit zu verlieren und so viele Besucher wie möglich für diese wortwörtlich herausragende Attraktion zu begeistern.“

Ziel müsse es sein, von den mindestens 200 000 Besuchern, die alljährlich den Großen Inselsberg besteigen und befahren, 30 000 in den Aussichtsturm zu lotsen. Der Bürgermeister geht davon aus, dass dies nur der Anfang sein wird, dass demnach sowohl die Besucherzahlen des Berges als auch des Turmes steigerungsfähig sind.

David Ortmann begründet das mit der geplanten Verbesserung der infrastrukturellen Situation auf dem Berg, was dazu führen sollte, dass ein Besuch auf Thüringens bekanntester Erhebung an Erlebniswert gewinnen wird.

Konkret heißt dies, dass nun die öffentliche Sanitäranlagen auf modernsten Stand gebracht werden und das ehemalige Selbstbedienungsrestaurant „Stadt Gotha“ als „Gaststätte Großer Inselsberg“ neu öffnen wird. Beide Investitionen werden von privater Hand finanziert. Zudem sei mittelfristig die Befestigung und Neugestaltung des Bergplateaus geplant.

Natürlich weiß David Ortmann um Unsicherheiten und Unwägbarkeiten, die eine kommerziell erfolgreiche Turmbewirtschaftung beeinflussen können. Der Bürgermeister dazu im Original-Ton: „Hier oben gibt es nun mal eine beträchtliche Anzahl Nebeltage. Das muss einkalkuliert werden. Jedem Turmbesucher soll also mehr geboten werden als nur eine schöne Aussicht.“

Der Bürgermeister hat sich diesbezüglich bereits Gedanken gemacht. Er will in der kommenden Gemeinderatssitzung entsprechende Vorschläge unterbreiten: Zwei Ausstellungsetagen sollen im Turm entstehen, damit jeder Besucher das Eintrittsgeld für den Turm in Höhe von zwei Euro als gerechtfertigt empfinden kann. Sollte der Gemeinderat zustimmen, wäre der anfängliche Plan, den Turm als reine Aussichtsplattform zu betreiben, vom Tisch.

David Ortmann wünscht sich außerdem eine Informationsstelle, die sich besonders den Anliegen von Wanderfreunden verpflichtet fühlen soll. Ein kleiner, aber möglichst buntsortierter Shop ist nach Ortmanns Plänen ebenfalls eine Überlegung wert. Für all das ist derzeit eine Öffnungszeit von zehn bis sechzehn Uhr im Gespräch; täglich von Neujahr bis Silvester, also auch an Ferien-, Sonn- und Feiertagen. Über eine erweiterte Öffnungszeit während der Sommermonate wird gleichfalls nachgedacht.

Sollten alle diese Planungen realisiert werden, wird sich Tabarz eines weiteren besonderen Anziehungspunktes rühmen können. Klar ist indes schon jetzt, dass mit der bisherigen Verwirklichung des Projektes „Aussichtsturm Großer Inselsberg“ die eindeutig größte und wirkungsvollste Aufwertung des Berges innerhalb des vergangenen Vierteljahrhunderts gelang.

Ein touristischer Meilenstein – „ein weiterer Markstein“, wie Bürgermeister Ortmann mit Verweis auf den kostenfreien ÖPNV, eingeführt im Jahr 2013, beachtet und verstanden wissen will.

Ginge es nach dem Bürgermeister und den Tabarzer Tourismus-Visionären, soll und wird es nicht die letzte Markierung bleiben.

Fliesenstudio Arnold