Bald "Hängende Gärten" in der Gothaer Gartenstraße?

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Bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt gemeinsamer Gespräche waren sich die Stadtverwaltung Gotha und der Investor die Saller Bau GmbH darüber einig, für die Gestaltung der Bauhülle des geplanten Einkaufszentrums an der Gartenstraße einen Fassadenwettbewerb auszuloben.

Nachdem der Bebauungsplan zur Schaffung von Baurecht soweit voran getrieben war, dass sich die Konturen des Baukörpers daraus ableiten lassen, hat die Fa. Saller Bau GmbH 6 Architekturbüros zur Teilnahme an diesem Fassadenwettbewerb eingeladen. Unter den Teilnehmern befanden sich auch 2 Gothaer Architekturbüros – fünf Entwürfe wurden abgegeben.

Am vergangenen Freitag tagte nun eine Jury unter Leitung von Prof. Ulf Hestermann von der Fachhochschule Erfurt, um den besten Entwurf auszuwählen. Zur Jury gehörten weiterhin Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Bürgermeister Klaus Schmitz-Gielsdorf, Architekt Thomas Erfurth, Josef Saller von der Saller Bau GmbH, die Vorsitzende des Bauausschusses der Stadt Gotha Kerstin Götze-Eismann sowie Oberbürgermeister Knut Kreuch.

Nach vierstündiger Beratung kam die Jury zu einem eindeutigen Ergebnis. Sieger des Fassadenwettbewerbes ist der Entwurf des Architekturbüros Osterwold und Schmidt aus Weimar. Sie verfolgen den ideellen Ansatz, die verloren gegangen Vorgärten in der Gartenstraße durch eine allseitig grüne Fassade wieder zurück zu  erobern. Entlang der Gartenstraße erfolgt eine Staffelung der einzelnen Geschosse nach hinten, dadurch wird Raum gewonnen für eine Begrünung – die „hängenden Gärten“. Dieser Entwurf greift quasi wörtlich die Stärkung des städtebaulichen Leitbildes der Stadt Gotha „Residenzstadt Gotha – leben zwischen Grün und Kultur“ aus dem Stadtentwicklungskonzept auf.

Neben dem Image bildenden Charakter einer solchen „Grünfassade“ werden auch ökologische Ansätze, wie Feinstaubbindung und Verbesserung des Stadt- und Raumklimas mit diesem Entwurf verfolgt. Im eleganten Schwung erschließt eine Rampe von der Gartenstraße her die im Obergeschoss liegenden Parkplatzebenen. Die Fassade im Erdgeschoss wird in den Eingangsbereichen gegenüber der Lutherstraße und der Pfortenstraße durch Schaufensterflächen geöffnet.

Den zweiten Preis errang das Gothaer Architekturbüro Kannengießer und Jauck. Die Jury dankte allen Wettbewerbsteilnehmern für ihre guten Beiträge. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Architektenwettbewerbe ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Baukultur sind.

Die Ausstellung zum Fassadenwettbewerb kann noch bis Freitag, den 12.07.2013, 12.00 Uhr, im Saal des Neuen Rathauses im Rahmen der Öffnungszeiten des BürgerBüros besucht werden.