Bericht über das erste Gartenjahr 2014

0
2737

Schon seit mittlerweile einem Jahr gibt es die Initiative „Essbare Stadt Jena“…und wir planen nun für das nächste Gartenjahr!

2014 ist viel passiert und wir hoffen, dass wir die Dynamik der Initiative aufrechterhalten und unsere Ideen und Konzepte ausbauen können.

Angefangen hatte es im Januar 2014 mit fünf Menschen, die sich fürs Gärtnern und vor allem für die Sensibilisierung für Themen wie Stadtmitgestaltung, ökologischer Landbau, Gemeinschaft und Bildungsarbeit interessierten. Nach dem Vorbild anderer Städte entstand das Konzept der „Essbaren Stadt Jena“, welche ungenutzte Flächen in der Stadt in urbane Gärten umwandeln möchte und das in einem gemeinschaftlichen Prozess mit Anwohnenden, in Kooperation mit z.B. Schulen, Asylbewerber_innenheimen und mit allen, die sonst darauf Lust haben. Die Erträge der angebauten Pflanzen stehen dabei allen offen, unabhängig davon, ob sie bei der vorherigen Arbeit mitgeholfen haben oder nicht.

Schnell fanden sich viele Interessierte, so dass die Initiative mittlerweile ungefähr 20 Aktive sowie einen Infoverteiler von 150 Menschen umfasst. Viele Kooperationen entstanden, so z. B. mit dem Wurzelwerke e. V., dem Stadtteilgarten Winzerla, der Lokalen Agenda 21, dem Freiraum e. V., dem Botanischen Garten u.v.m.
Im März 2014 stellte uns die Stadtverwaltung zwei Flächen zur Verfügung: die Sonnenuhr (in der Straße „Am Johannisfriedhof“) und Am Anger 26 (neben dem Gebäude der Stadtverwaltung). Viele Arbeitseinsätze folgten und im Laufe des Jahres kamen eine Fläche am Asylbewerber_innenheim in Jena-Ost und eine auf dem Eichplatz hinzu. Im Sommer stellten wir daneben zwei Hochbeete in der Johannis- und in der Saalbahnhofstraße auf und freuten uns über weitere Urban Gardening-Entdeckungen z. B. in Form einer Kräuterspirale auf dem Eichplatz oder von Hochbeeten vorm Geschäft des Naturfriseurs in der St.-Jakob-Straße.

Neben unserer Gartenarbeit organisierten wir Workshops zum Thema Permakultur, Samenbomben-Basteln und eine Wildkräuterwanderung, die auf großes Interesse stieß. Auch zum Freiwilligentag am 20. September waren wir vertreten und bauten mit Motivierten eine große Kräuterspirale an der Sonnenuhr. Durch Picknicken an unseren Flächen, einem Frühlings- und einem Herbstfest sowie anderen gemeinschaftlichen Aktionen lernten wir uns besser kennen und hielten in der ganzen Gartenarbeit einmal inne, um über das Getane nachzudenken und es zu würdigen.

In die Medien kamen wir auch einige Male: es begann mit Artikeln in der OTZ und der TLZ, bald kamen Interviews von lokalen und regionalen Magazinen und von studentischen Organisationen aus dazu sowie ein Beitrag im Offenen Kanal Jena, im MDR und im ZDF. Dazu ging unser Blog online und eine Infoecke wurde im Unicafé in der Jenergasse eingerichtet – dort gibt es eine Samentauschbox, Bücher zum Thema, einen Briefkasten und einiges mehr.

Seit November finden unsere zweiwöchigen Plena im Freiraum e.V. im Kulturbahnhof statt – diese sind offen für alle Interessierten.

Für das neue Jahr wollen wir der Essbaren Stadt Jena ein Logo geben und unser Konzept, mit Anwohner_innen und anderen Institutionen gemeinsam Flächen zu bewirtschaften, weiter ausbauen – so ist z. B. die Mitarbeit im Interkulturellen Garten in Lobeda geplant. Dabei freuen wir uns über Unterstützung, Ideen und Hinweise!
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die uns in jedweder Form dabei unterstützt haben, die Initiative und ihre Umsetzung möglich zu machen – wir sind sehr froh darüber!

Blog: http://essbarestadtjena.tumblr.com/
Mail: essbare-stadt-jena@posteo.de