Etwa 15.000 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland schlagen vom 8. – 15. August in Neufrankenroda (Landkreis Gotha) ihre Zelte auf. Im Rahmen des diesjährigen Bundescamps der christlichen Pfadfinder Royal Rangers verbringen die Neun- bis 17-Jährigen eine Woche auf dem Gelände der Familienkommunität Siloah. Das Zeltlager versetzt die Teilnehmer unter dem Motto „Aufbrüche“ zurück in das späte Mittelalter, das Schauplatz unterschiedlichster Aufbrüche war.
Die Pfadfinder sind bereits zum vierten Mal in Neufrankenroda zu Gast. Im Camp sollen die Kinder gestärkt werden, Neues zu wagen und lernen, Entscheidungen zu treffen und auch zu vertreten.
Zum Bundescamp haben sich über 340 Royal Rangers Stämme aus ganz Deutschland angemeldet. Darüber hinaus nehmen einige deutsche und internationale Delegationen teil. Dazu zählen befreundete Pfadfinderverbände aus dem FCP (Forum chistlicher Pfadfinder) sowie Royal-Rangers-Gruppen aus anderen Ländern. Die 15.000 Royal Rangers kommen aus insgesamt fünf Distrikten: Nord (2.000 Teilnehmer), Baden-Württemberg (6.300), Bayern (2.400), Ost (1.100) und West (2.700), dazu kommen die nationalen und internationalen Gäste.
Der Campplatz in Neurfankenroda hat eine Breite von ca. 650m, eine Länge von 1,2 km und bietet somit über 60 Hektar Campfläche für das Bundescamp. Extra für das Bundescamp 2014 werden auf dem Gelände ca. 1,2 Kilometer Straßen instandgesetzt und ca. 2 Kilometer Straße provisorisch gebaut. Diese Straßen müssen auch bei widrigen Wetterumständen den Materialtransport und die An- und Abreise der ca. 300 Busse gewährleisten. Gastgeber des Bundescamps ist die Familienkommunität Siloah, die schon während der gesamten Vorbereitung und den letzten Bundescamps ein zuverlässiger Partner der Royal Rangers war.
Die Versorgung des Camps mit Lebensmitteln ist eine echte logistische Herausforderung, zumal die Teilnehmer ihre warme Abendmahlzeit selbst über offenem Feuer kochen. Dazu werden auf dem Campgelände rund 2000 Kochfeuer brennen. Für die Campzeit fallen insgesamt je 130.000 Portionen Frühstück, Mittagessen und Abendessen an. Diese knapp 400.000 Essensportionen werden mit Hilfe der Catering-Firma Schmähling vorkonfektioniert und an 50 Versorgungseinheiten ausgegeben.
Trinkwasser für die Dauer und den Umfang des Bundescamps zur Verfügung zu stellen, ist mit dem vorhandenen Wasserleitungssystem auf dem Campplatz nicht möglich. Über eine
sogenannte fliegende Wasserleitung wird für die Dauer des Camps zusätzliches Trinkwasser über eine Distanz von 1,2 Kilometer auf den Campplatz gepumpt und über Verteilstationen auf dem Areal ausgegeben.
Im Pfadfinderstyle zu leben und zu bauen, erfordert auf dem Camp eine unglaubliche Holzmenge. Der Thüringer Forst wurde deshalb beauftragt, für das Pfadfinderlager über 200.000 Meter Stangenholz zum Aufbau der Pfadfinderbauwerke zu liefern. Daraus entstehen Sitzgelegenheiten, Ess- und Spültische sowie die Feuerstellen für die rund 2000 Teams. Die Stämme und Regionen errichten daraus ihre Pfadfinderbauwerke und Eingangstore der Campstädte.
„Mit den Jugendcamps der Royal Rangers haben wir bislang nur gute Erfahrungen gemacht. Bereits 1997, 1999 und 2005 hatte die Zusammenarbeit reibungslos funktioniert“, sagt Landrat Konrad Gießmann. Die zentralen Eckpunkte des diesjährigen Zeltlagers wurden bereits frühzeitig in einem Kooperationsgespräch erörtert und die Zuständigkeiten geklärt.
In verschiedenen Bereichen unterstützte die Kreisverwaltung das planmäßige Gelingen des Camps, zum Beispiel in den Bereichen
Brandschutz, Statik und bauliche Sicherheit, Versorgung und Wasser. Erst gestern, am Dienstag, haben sich Landrat Konrad Gießmann, der zweite Beigeordnete sowie die Leiter der Ämter des Landratsamtes vorort einen Eindruck vom Entstehen des Camps verschafft.
Über die Royal Rangers
Die „Christliche Pfadfinderschaft ROYAL RANGERS“ ist ein Werk des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR (BFP) mit Sitz in Erzhausen und als solches Teil des Bundesjugendwerkes des BFP.
Derzeit haben die Royal Rangers in Deutschland etwa 18.200 Mitglieder in etwa 370 aktiven Stammposten (Ortsgruppen), die sich auf fünf Distrikte (Nord, Ost, West, Baden-Württemberg und Bayern) mit insgesamt 33 Regionen verteilen.
