Derzeit gibt es zwei Kugelstoßer auf der Welt, die im frühen Stadium ihrer Karriere
ziemlich oft als „Wunderkind“ bezeichnet wurden.
Da ist zum einen der Deutsche David Storl, 25 Jahre, seines Zeichens mehrfacher
Welt- und Europameister, Olympiazweiter und bereits dreimal Sieger des Herren-
Wettbewerbes beim Gothaer Schloss-Meeting.
Und da ist zum anderen der Neuseeländer Jacko Gill, 21 Jahre. Er holte bei der Junioren-
Weltmeisterschaft 2010 im Alter von 15 Jahren und 213 Tagen Gold im Kugelstoßen
und trat somit die Nachfolge von Sprintstar Usain Bolt als jüngster Weltmeister
der Leichtathletik-Geschichte an. Ein Jahr später wurde Gill mit vier Metern Vorsprung
Jugend-Weltmeister. 2013 verbesserte er den Weltrekord mit der 6-Kilogramm-
Kugel auf 23,00 Meter und entthronte den bisherigen Rekordhalter David Storl (22,73
Meter).
In wenigen Wochen kreuzen sich die Wege der Weltklasse-Kugelstoßer aus Deutschland
und Neuseeland in Gotha: beim 19. Schloss-Meeting am Sonntag, 31. Juli (Beginn:
15 Uhr). Dann messen David Storl und Jacko Gill im Rosengarten ihre Kräfte
und verkörpern das traditionelle Motto des Wettbewerbes: „Hier stößt die Elite!“
Während „Storli“ zu den Stammgästen in Gotha zählt und sich bereits auf den Wettbewerb
vor historischer Kulisse freut („Gotha steht bei mir in der Vorbereitung auf
Olympia ganz oben!“), wird Jacko Gill das erste Mal beim Schloss-Meeting zur Kugel
greifen. „Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2010 habe ich Lena Urbaniak kennengelernt
– sie war schon oft in Gotha am Start, hat vom tollen Flair geschwärmt und
mich neugierig gemacht“, sagt Jacko Gill. „Als dann feststand, dass ich in der Vorbereitung
auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro auch einige Zeit in Deutschland
verbringen werde, habe ich Andy Dittmar angeschrieben und gefragt, ob ich starten
darf. Schließlich habe ich noch nie bei einem solchen Spezial-Meeting mitten in einer
Stadt gestoßen. Zudem liebe ich es, wenn Kugelstoßen die Hauptattraktion ist!“
Derweil freuen sich auch Andy Dittmar und seine Mitstreiter auf den ersten Gast aus
Neuseeland. Nicht zuletzt, weil es für den guten Ruf seines Meetings spricht, dass ein
Top-Athlet vom anderen Ende der Welt „bei uns anklopft“ und fragt, ob er in Gotha
starten darf. Zudem ist ein packender Wettkampf programmiert. Denn das Schloss-
Meeting markiert für das Gros der Starter die „Generalprobe für Rio de Janeiro“.