Der Arbeitsmarkt im März 2015

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„Die Frühjahrsbelebung ist im vollen Gange. Deutlich mehr Menschen haben ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beendet. Ich rechne damit, dass speziell Arbeitgeber aus witterungsabhängigen Bereichen nach den Osterfeiertagen verstärkt einstellen. So wird sich die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt auch im April fortsetzen“, sagt Birgit Becker, Leiterin der Agentur für Arbeit Jena.

  • Arbeitslosigkeit auf 12.096 Personen gesunken
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 7,6 Prozent
  • weniger Bedarfsgemeinschaften als vor einem Jahr
  • 16,5 Prozent mehr freie Stellen als im Februar gemeldet

 

Arbeitsmarktgeschehen im Überblick

 

In beiden Rechtskreisen ist der Bestand an Arbeitslosen sowohl gegenüber dem Vormonats- als auch Vorjahreswert zurückgegangen.

Im März sank die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen auf 12.096 Personen. Das sind 409 Personen (-3,3 Prozent) weniger als im Februar und 870 Personen (-6,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 7,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 8,1 Prozent.
Der Thüringer Landesdurchschnitt liegt bei 8,0 Prozent.

 

In jedem Monat gibt es Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen neu oder wieder von Arbeitslosigkeit betroffen sind, andererseits werden aber auch neue Stellen geschaffen und Arbeitslose eingestellt. Dadurch spiegelt sich die Arbeitsmarktdynamik wider.

 

Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit haben jahreszeitbedingt gegenüber dem Vormonat deutlich ab- und die Abgänge in Erwerbstätigkeit zugenommen.

2.624 Personen meldeten sich im vergangenen Monat arbeitslos, rund 8 Prozent mehr als im Februar.

Davon kamen 975 Personen direkt aus einer Erwerbstätigkeit, hier verstärkt aus dem Bereichen Bau und Handel (je 9,4 Prozent), der Zeitarbeit (12,5 Prozent) und dem Verarbeitenden Gewerbe (14,5 Prozent).

3.019 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 1.137 eine Erwerbstätigkeit auf, das sind rund 29 Prozent mehr als im Vormonat.

 

Arbeitskräftenachfrage

 

Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen liegen im März deutlich über dem Vormonats- und Vorjahreswert. Arbeitgeber meldeten der Agentur für Arbeit Jena (ohne optierende Kommune) 905 freie Stellen zur Besetzung. Das waren 16,5 Prozent mehr als im Februar und 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei 874 (rund 97 Prozent) der neu gemeldeten Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.

 

41 Prozent der gemeldeten Stellen sind Arbeitsplätze im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Arbeitsplatzangebote in größerem Umfang kamen weiterhin aus dem Handel, dem Baugewerbe, dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Gastgewerbe sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen.

 

Unterbeschäftigung

 

Im Agenturbezirk Jena sind aktuell 12.096 Arbeitslose gemeldet. Darüber hinaus gibt es Menschen, die ohne arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und gesetzliche Sonderregelungen unmittelbar arbeitslos wären. Die Unterbeschäftigung vermittelt einen transparenten Eindruck über die Zahl dieser Menschen. Rechnet man diese Personen, die ansonsten arbeitslos wären, zu den Arbeitslosen hinzu, belief sich im März 2015 die Unterbeschäftigung auf 15.281 Menschen (Vormonat 15.559 Personen). Die Unterbeschäftigungsquote für den Agenturbezirk Jena sank auf 9,4 Prozent.

 

Rechtskreis SGB II

Auch im vergangenen Monat fiel die Bilanz der Jobcenter im Vergleich zum Vorjahr günstiger aus. So wurden in den Jobcentern insgesamt 12.916 Bedarfsgemeinschaften gezählt, 799 weniger als vor einem Jahr.

Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger lag mit 15.997 Personen unter dem Vorjahresniveau (-1.024 Personen).

Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter Saale-Holzland-Kreis, Jobcenter Saalfeld-Rudolstadt und Jobcenter jenarbeit) werden rund 64 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

 

Nach Regionen und Rechtskreisen

 

Stadt Jena

 

Im März stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Stadt Jena. Es waren 3.863 Menschen arbeitslos gemeldet, 20 Personen (0,5 Prozent) mehr als im Februar, aber 136 Personen (-3,4 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,2 Prozent.

In der Altersgruppe der unter 25-jährigen waren im Berichtsmonat 218 Jugendliche arbeitslos, das waren 4 Jugendliche (1,9 Prozent) mehr als im Februar, aber immer noch rund 16 Prozent (-41 Personen) weniger als vor einem Jahr.

Ältere sind besonders von Arbeitslosigkeit betroffen. Derzeit sind rund 32 Prozent aller Arbeitslosen 50 Jahre und älter.

Rund 35 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.

 

Bewegung am Arbeitsmarkt: 878 Personen meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, 36,1 Prozent davon aus Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 856 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen über 36,2 Prozent eine Erwerbstätigkeit auf.

 

Im Rechtskreis SGB III wurden im Berichtsmonat 1.321 Arbeitslose gezählt, 55 Personen (-4 Prozent) weniger als im Vormonat und 43 Personen
(-3,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

 

Im Rechtskreis SGB II – in Betreuung durch das Jobcenter jenarbeit – waren im März 2.542 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 75 Personen (3 Prozent) mehr als vier Wochen zuvor. Zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen um 93 Personen (-3,5 Prozent).

In Jena wurden 4.693 Bedarfsgemeinschaften gezählt, 275 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger lag mit 5.737 Personen unter dem Vorjahresniveau (-272 Personen, -4,5 Prozent).

 

Jenaer Unternehmen und Einrichtungen meldeten der Agentur für Arbeit im März 437 neue Stellengesuche. Das sind 105 mehr als im Februar, aber 10 weniger als im Vorjahr.

Bei 432 Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen.


Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

 

Im März waren im Landkreis 4.976 Menschen arbeitslos, 325 (-6,1 Prozent) weniger als im Februar und 383 weniger als vor einem Jahr (-7,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 8,4 Prozent und liegt 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

 

Rund 6 Prozent (306 Personen) aller Arbeitslosen sind jünger als 25 Jahre. Das sind 23 Jugendliche (-7 Prozent) weniger als im Februar und 74 (-19,5 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Ältere sind besonders von Arbeitslosigkeit betroffen. Derzeit sind 45,4 Prozent aller Arbeitslosen 50 Jahre und älter.

Rund 32 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.

 

Zahl der Arbeitslosmeldungen im März nur geringfügig gesunken. 1.049 Personen meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, 38,7 Prozent davon aus Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 1.364 Personen ihre Arbeitslosigkeit, das sind 326 Personen (31,4 Prozent) mehr als im Februar. Davon nahmen rund 37,2 Prozent eine Erwerbstätigkeit auf.

 

Im Rechtskreis SGB III wurden im Berichtsmonat 1.762 Arbeitslose gezählt, 198 Personen (-10,1 Prozent) weniger als im Vormonat und 265 Personen (-13,1 Prozent) weniger als im Vorjahr.

 

Im Rechtskreis SGB II – in Betreuung des Jobcenters Saalfeld-Rudolstadt – waren im März 3.214 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 127 Personen weniger als vier Wochen zuvor. Der Vorjahreswert wurde um 118 Personen oder 3,5 Prozent unterschritten.

Im Landkreis wurden 5.008 Bedarfsgemeinschaften gezählt, 253 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger lag mit 6.247 Personen deutlich unter dem Vorjahresniveau (-437 Personen, -6,5 Prozent).

 

Regionale Unternehmen und Einrichtungen meldeten der Agentur für Arbeit 260 Stellen zur Besetzung. Das sind 9 Stellen (-3,3 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 41 Stellen (18,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Bei 243 Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen.

 

 

Saale-Holzland-Kreis

 

Im März waren im Landkreis 3.257 Menschen arbeitslos, 104 Personen
(-3,1 Prozent) weniger als im Februar und 351 Personen (-9,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote beträgt 7,0 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 7,7 Prozent.

 

6,6 Prozent (215 Personen) aller Arbeitslosen sind jünger als 25 Jahre, das sind 21 Personen (-8,9 Prozent) weniger als im Februar und 24 Jugendliche (-10 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Ältere sind besonders von Arbeitslosigkeit betroffen. Derzeit sind 43,5 Prozent aller Arbeitslosen 50 Jahre und älter.

Rund 34 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.

 

697 Personen (+13 Prozent zum Vormonat) meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, davon 36,2 Prozent direkt aus Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 799 Personen (+20,5 Prozent zum Vormonat) ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen rund 40 Prozent eine Erwerbstätigkeit auf.

 

Im Rechtskreis SGB III wurden im Berichtsmonat 1.259 Arbeitslose gezählt, 133 Personen (-9,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 148 Personen
(-10,5 Prozent) weniger als im Vorjahr.

 

Im Rechtskreis SGB II – in Betreuung des Jobcenters Saale-Holzland-Kreis – waren im März 1.998 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 29 Arbeitslose oder 1,5 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Der Vorjahreswert wurde um 203 Personen oder 9,2 Prozent unterschritten.

Im Landkreis wurden 3.215 Bedarfsgemeinschaften gezählt, 250 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger lag mit 4.014 Personen deutlich unter dem Vorjahresniveau (-314 Personen, -7,3 Prozent).

 

Im März wurden wieder mehr Stellenangebote gemeldet.

Von regionalen Unternehmen und Einrichtungen wurden der Agentur für Arbeit im Berichtsmonat 208 Stellenofferten zur Besetzung unterbreitet, 32 oder 18,2 Prozent mehr als im Februar und 20 Stellen mehr als im vorigen Jahr. Bei 199 Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen.