Studenten der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben sich im Februar als Stammzellspender registrieren lassen

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„Stäbchen rein, Spender sein“, appelliert die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), um neue Spender zu finden. 458 Studenten der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) haben sich im Rahmen einer Aktion der studentischen Unternehmensberatung JenVision e.V. und des Universitätsklinikums Jena (UKJ) von der DKMS registrieren lassen. Sie sind nun neue, mögliche Stammzellspender.

„Wir freuen uns sehr über das Engagement der Studenten. Die Typisierung, also die Analyse der Gewebemerkmale der Spender, ist nun abgeschlossen. Bei der Suche nach einem Spender für einen Patienten mit Blutkrebs werden die Gewebemerkmale, sogenannte HLA-Muster, von Spender und Patient zunächst anhand der Datenbank abgeglichen“, erklärt  PD Dr. Inken Hilgendorf, Leiterin der Sektion Stammzelltransplantation am UKJ.

Im vergangenen Jahr wurden an der Klinik für Innere Medizin II (Hämatologie und Onkologie)  65 autologe Stammzelltransplantationen, Übertragungen, bei denen die eigenen Stammzellen der Patienten genutzt werden,  erfolgreich durchgeführt. Hinzu kommen 46 allogene Stammzelltransplantationen, bei denen Stammzellen von einem Familien- oder Fremdspender übertragen werden. „Die Zahl der Transplantationen ist stetig wachsend, so die Sektionsleiterin. „Auch wenn die Chancen in Deutschland gut sind, für einen Patienten einen passenden Spender zu finden, sind wir auf weitere Spender angewiesen, denn jeder fünfte Patient findet keinen Spender. Je mehr Spender in den weltweiten Datenbanken  registriert sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einen passenden Spender zu finden.“

Abstriche mit Wattestäbchen genügen, um sich registrieren zu lassen. Hilgendorf nennt die wichtigsten Kriterien, um Spender zu werden. „Jeder der gesund ist,  idealerweise keine Vorerkrankungen hat und zwischen 18 und 55 Jahre alt ist, kann Blutstammstammzellen spenden. Die Stammzellen können aus dem Blut oder Knochenmark gewonnen werden.“ Stimmen 10 Gewebemerkmale  des Spenders  mit denen des Patienten überein, folgen Bestätigungstypisierung und ein Gesundheitscheck des Spenders.

Hintergrund Stammzelltransplantationen am UKJ

Stammzelltransplantationen werden bei Kindern in der UKJ-Kinderklinik in der Jenaer Innenstadt durchgeführt, bislang schon über 600. 1996 wurde die Stammzelltransplantationsstation für Erwachsene am Klinikstandort in Lobeda eröffnet. Es war seinerzeit die erste Station dieser Art in Mitteldeutschland. Bislang erhielten dort über 1.000 Patienten eine solche Behandlung am größten Stammzelltransplantations-Zentrum in Thüringen. Die Inbetriebnahme einer neuen Station für Stammzelltransplantationen, die von der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. mit einer Million Euro gefördert wird, ist für Mitte 2016 geplant.

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