Der Arbeitsmarkt in Mittelthüringen im Januar 2015

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„Der Winter und der Jahreswechsel haben die Arbeitslosigkeit in Mittelthüringen ansteigen lassen. Dieser saisonale Effekt hat zwei Ursachen. Zum Einen wird aufgrund der Witterung in den Außenberufen wie dem Baugewerbe weniger gearbeitet und zum Anderen enden zum Jahresende viele befristete Arbeitsverträge oder es werden Kündigungen ausgesprochen. Diese werden im Januar statistisch wirksam“, sagt Beatrice Ströhl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt.

In Mittelthüringen – in den Regionen Erfurt, Weimar, Weimarer Land, Ilm-Kreis und Landkreis Sömmerda – stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen vom Dezember zum Januar um 3.097 auf 23.961. Im Jahresvergleich ging die Arbeitslosenzahl um 1.109 zurück. Die Arbeitslosenquote stieg vom Dezember zum Januar von 7,4 auf 8,5 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,9 Prozent.
Unternehmen meldeten 1.399 Stellen. Das sind 339 weniger als im Dezember, jedoch 19 mehr als vor einem Jahr. Vor allem über Personaldienstleister, im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Verarbeitenden Gewerbe wurde Personal gesucht. Gefragt waren vor allem Fachkräfte in Metall-, Mechatronik- und Elektroberufen, in Logistik-, Verkaufsberufen und in der Unternehmensorganisation.

Regionale Arbeitsmarktentwicklung

Landeshauptstadt Erfurt: Mehr Arbeitslose im Januar

Im Januar stieg die Arbeitslosigkeit an. 9.333 Menschen waren ohne Arbeit. Das sind 1.113 mehr als im Dezember, jedoch 84 weniger als ein Jahr zuvor. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 7,7 auf 8,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,8 Prozent. „Der Winter ist auf dem Arbeitsmarkt in Erfurt angekommen. Der Anstieg zum Jahreswechsel ist saisonal bedingt. So kommt es zu Arbeitsausfällen in den witterungsabhängigen Branchen und das Jahresende ist ein klassischer Termin für Kündigungen oder das Ende von befristeten Arbeitsverträgen. Dies wird im Januar statistisch wirksam“, erläutert Beatrice Ströhl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt. Die Arbeitslosigkeit stieg zum Jahreswechsel bei allen Personen- und Altersgruppen. 3.535 Menschen im Alter von 50 Jahren oder darüber waren im Januar ohne Arbeit. Das sind 272 mehr als im Dezember und 53 mehr als ein Jahr zuvor. Damit waren fast 38 Prozent aller Arbeitslosen über 50 Jahren. Bei den Jüngeren stieg die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats um 81 auf 469 an. Das sind 78 weniger als ein Jahr zuvor. Damit stieg die Jugendarbeitslosenquote auf 5,1 Prozent.

Die Landeshauptstadt ist weniger stark als andere Regionen von Jobverlusten betroffen und verzeichnet aufgrund der anhaltenden Nachfrage im Handel und durch Personaldienstleister einen hohen Stellenzugang. Dennoch sind die Jobverluste im Januar fast dreimal so hoch wie die Beschäftigungsaufnahmen. Im Laufe des Berichtszeitraums verloren 1.377 Menschen ihre Arbeit. Gleichzeitig begannen 539 Menschen eine neue berufliche Tätigkeit.

801 Stellen meldeten Unternehmen der Landeshauptstadt der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter. Das sind 166 weniger als im Dezember, jedoch 124 mehr als vor einem Jahr. Vor allem im Handel und Logistik, im Gesundheits- und Sozialwesen, durch Personaldienstleister, im Gast- und Baugewerbe wurde Personal gesucht. Gefragt waren vor allem Fachkräfte mit Metall-, Elektronik- und Fahrzeugtechnischen Berufsabschlüssen, mit Verkaufs- und Gastronomieberufen sowie Fach- und Hilfskräfte in der Logistik.

Die Unterbeschäftigung weist aus, wie viele Menschen neben Arbeitslosigkeit an Maßnahmen, Qualifizierungen teilnehmen oder z.B. erkrankt sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) stieg im Januar auf 11.872, das sind 385 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Unterbeschäftigungsquote auf 10,8 Prozent.

Ilm-Kreis: Erhöhte Arbeitslosigkeit im Januar

Im Ilm-Kreis stieg die Arbeitslosigkeit vom Dezember zu Januar saisonal bedingt  4.797 Menschen waren im Januar ohne Arbeit. Das sind 614 mehr als im Dezember, jedoch 312 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 7,2 auf 8,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,8 Prozent. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit liegt im Mittelthüringer Durchschnitt. Die Arbeitslosigkeit steigt, da es zu witterungsbedingten Arbeitsausfällen kommt und da befristete Verträge und Kündigungen zum Jahresende jetzt statistisch wirksam werden“, sagt Martina Lang, Leiterin des Geschäftsstellenverbundes der Agentur für Arbeit Arnstadt/Ilmenau. Die Arbeitslosigkeit stieg bei allen Personen- und Altersgruppen. Bei den Älteren stieg sie um 244 auf 1.983 Menschen mit 50 Jahren oder älter an. Das sind 20 weniger als ein Jahr zuvor. Damit sind derzeit 41 Prozent aller Arbeitslosen 50 Jahre oder älter. Auch bei den Jüngeren stieg die Arbeitslosigkeit an. 301 Jüngere waren im Januar ohne Arbeit. Das sind 39 mehr als im Dezember, jedoch 60 weniger als ein Jahr zuvor. Damit stieg die Jugendarbeitslosenquote auf 6,7 Prozent an.

Der Ilm-Kreis ist stärker als andere Regionen von Jobverlusten betroffen. So lag die Zahl der Jobverluste mit 804 fast viermal so hoch wie die der Beschäftigungsaufnahmen (227) innerhalb eines Monats.

Unternehmen meldeten im Januar 237 Stellen. Das sind 13 weniger als im Dezember, 1 mehr als ein Jahr zuvor. Gesucht haben vor allem Personaldienstleister, das Verarbeitende Gewerbe, der Handel und das Gesundheits- und Sozialwesen. Gefragt waren vor allem Fachkräfte mit Berufsabschlüssen in Metall-, Elektro- und Fahrzeugtechnik, Fach- und Hilfskräfte im Verkauf und in der Logistik sowie Altenpfleger/innen.

Die Unterbeschäftigung weist aus, wie viele Menschen neben Arbeitslosigkeit an Maßnahmen, Qualifizierungen teilnehmen oder z.B. erkrankt sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung stieg auf 6.297. Das sind 377 weniger als 2014. Damit stieg die Unterbeschäftigungsquote auf 10,6 Prozent.

Im nördlichen Ilm-Kreis stieg die Zahl der Arbeitslosen um 274 auf 2.473 Menschen. Das sind 164 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 7,6 auf 8,5 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 9,0 Prozent. Die Arbeitslosigkeit stieg bei allen Personengruppen. Bei den Älteren stieg die Arbeitslosigkeit um 103 auf 972. Das sind 28 weniger als vor einem Jahr. Damit sind fast 40 Prozent aller Arbeitslosen 50 Jahre oder älter. Gestiegen ist auch die Jugendarbeitslosigkeit. 172 Jüngere waren im Januar ohne Job. Das sind 26 mehr als im Dezember, jedoch 12 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Jugendarbeitslosigkeitsquote auf 7,7 Prozent.

Unternehmen meldeten im Januar 139 Stellen. Das sind 19 weniger als im Dezember und 4 weniger als vor einem Jahr. Gesucht haben vor allem Personaldienstleister, das Verarbeitende Gewerbe und das Gesundheits- und Sozialwesen.

Im südlichen Ilm-Kreis stieg die Zahl der Arbeitslosen vom Dezember zum Januar um 340 auf 2.324. Das sind 148 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 6,9 auf 8,0 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,5 Prozent. Die Arbeitslosigkeit stieg bei allen Personen- und Altersgruppen an. Bei Arbeitslosigkeit um 141 auf 1.011. Das sind 8 mehr als vor einem Jahr. Auch die Jugendarbeitslosigkeit stieg. 129 Jüngere waren ohne Arbeit. Das sind 13 mehr als im Dezember, jedoch 48 weniger als vor einem Jahr.

Unternehmen meldeten 98 Stellen. Das sind 6 mehr als im Dezember und 5 mehr als vor einem Jahr. Gesucht haben vor allem das Verarbeitende Gewerbe, der Handel, die Informationsbranche, das Gesundheits- und Sozialwesen und Personaldienstleister.

Landkreis Sömmerda: Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar

Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Sömmerda um 436 auf 3.707. Das sind 409 weniger als 2014. Damit stieg die Arbeitslosenquote um 1,1 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 10,4 Prozent. „Im Landkreis wirkt sich der Arbeitsausfall in den witterungsabhängigen Branchen auf den Arbeitsmarkt aus. Auch das Jahresende, zu dem viele Befristungen enden oder Kündigungen ausgesprochen werden, die nun statistisch wirksam werden, führt zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn“, erläutert Heiko Thiem, Leiter der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Sömmerda.

Die Arbeitslosigkeit stieg vor allem bei Männern. 2.146 Männer waren im Landkreis ohne Arbeit. Das sind 353 mehr als im Dezember, jedoch 191 weniger als 2014. Auch bei den Älteren ist ein Anstieg zu verzeichnen. So stieg die Zahl der Arbeitslosen mit 50 Jahren oder älter um 191 auf 1.621. Das sind 128 weniger als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren stieg die Arbeitslosigkeit vom Dezember zum Januar um 30 auf 246 an. Das sind 61 weniger als ein Jahr zuvor. Damit stieg die Jugendarbeitslosenquote auf 8,2 Prozent.

Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur und dem Jobcenter 119 Stellen. Das sind 92 weniger als im Dezember, jedoch 7 mehr als vor einem Gewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen und Personaldienstleister. Gefragt waren vor allem Fachkräfte mit Metall- und Fahrzeugelektronikberufen, Alten- und Krankenpflegerinnen und für die Logistik.

Die Unterbeschäftigung weist aus, wie viele Menschen neben Arbeitslosigkeit an Maßnahmen, Qualifizierungen teilnehmen oder z.B. erkrankt sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) stieg im Dezember leicht auf 4.552, das sind 407 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Unterbeschäftigungsquote auf 11,3 Prozent.

Stadt Weimar: Saisonal bedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen in der Kulturstadt um 335 auf 2.760. Das sind 147 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote um 1,1 Prozentpunkte auf 9,0 Prozent an. Ein Jahr zuvor lag sie bei 9,4 Prozent. „In Weimar stieg die Arbeitslosigkeit vor allem aufgrund des Jahreswechsels, zu dem viele Befristungen auslaufen oder Kündigungen ausgesprochen werden. Diese werden im Januar statistisch wirksam. Hinzu kommt eine erhöhte saisonale Arbeitslosigkeit durch Arbeitsausfälle in Außenberufen“, sagt Wolfgang Lepper, Leiter der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Weimar. Die Arbeitslosigkeit stieg zum Jahreswechsel bei allen Personen- und Altersgruppen. So stieg die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit 50 Jahren und älter um 91 auf 969 an. Das sind 15 mehr als ein Jahr zuvor. Damit war mehr als jeder Dritte Arbeitslose 50 Jahre oder älter (35 Prozent). Die Jugendarbeitslosigkeit stieg um 28 auf 169. Damit sind 23 Jüngere weniger ohne Arbeit als ein Jahr zuvor. Damit stieg die Jugendarbeitslosenquote auf 6,4 Prozent.

Die Zahl der Jobverluste war dreimal so hoch wie die der Beschäftigungsaufnahmen. Im Laufe des Berichtszeitraums verloren 367 Menschen ihre Arbeit. Gleichzeitig begannen 131 Menschen eine neue berufliche Tätigkeit.

123 Stellen meldeten Unternehmen der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter. Das sind 24 weniger als im Dezember und 30 weniger als vor einem Jahr. Vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Erziehung und Gastgewerbe und durch Personaldienstleister wurde Personal gesucht. Gefragt waren vor allem Fachkräfte in der Logistik, in der Metallbranche, in Gesundheitsberufen sowie Fach- und Hilfskräfte im Verkauf und im Lebensmittelbereich.

Die Unterbeschäftigung weist aus, wie viele Menschen neben Arbeitslosigkeit an Maßnahmen, Qualifizierungen teilnehmen oder z.B. erkrankt sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) stieg auf 3.972. Das sind 132 weniger als vor einem Jahr. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote bei 12,5 Prozent.

Kreis Weimarer Land: Jahreswechsel führt zu Anstieg der Arbeitslosigkeit

Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Weimarer Land um 599 auf 3.364. Das waren 157 weniger als 2014. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent auf 7,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7,7 Prozent. „Im Landkreis wirkt sich der Arbeitsausfall in den witterungsabhängigen Branchen stärker als in anderen Regionen auf den Arbeitsmarkt aus. Auch das Jahresende, zu dem viele Befristungen enden oder Kündigungen ausgesprochen werden, die nun statistisch wirksam werden, führt zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn“, sagt Wolfgang Lepper, Leiter des Geschäftsstellenverbundes der Agentur für Arbeit in Weimar/Apolda. Bei allen Personen- und Altersgruppen stieg die Arbeitslosigkeit. Am stärksten ist der Anstieg bei Männern, die häufig in witterungsabhängigen Branchen beschäftigt sind. So stieg der Anteil der arbeitslosen Männer auf 60 Prozent.
Bei den Älteren stieg die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats um 224 auf 1.516. Das sind 16 mehr als 2014. Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist gestiegen. 191 Jüngere waren ohne Arbeit. Das sind 31 mehr als im Dezember, jedoch 23 weniger als ein Jahr zuvor.

Der Landkreis ist stärker als anderer Regionen vom Jobverlust betroffen. So verloren im Januar 691 Menschen ihre Arbeit. Im gleichen Zeitraum nahmen nur 149 eine neue Arbeit auf.

Die Zahl der neu gemeldeten Stellen sank. 119 Stellen meldeten Unternehmen. Das sind 44 weniger als im Dezember und 83 weniger als vor einem Jahr. Vor allem das Gesundheits- und Sozialwesen, das Verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe, der Handel und Personaldienstleister suchen derzeit Personal. Gefragt sind Fachkräfte mit Abschlüssen in Metall-, Elektro- und Fahrzeugtechnik, in Gesundheitsberufen und in Logistikberufen.

Die Unterbeschäftigung weist aus, wie viele Menschen neben Arbeitslosigkeit an Maßnahmen, Qualifizierungen teilnehmen oder z.B. erkrankt sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) stieg auf 4.372. Das sind 328 weniger als vor einem Jahr. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote bei 9,4 Prozent.

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