Der NABU Thüringen rät, auf Laubsauger zu verzichten und Laubhaufen anzulegen

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Der Naturschutzbund (NABU) Thüringen ruft dazu auf, bei den jetzt anstehenden Gartenarbeiten auf die Natur schädigende Laubsauger zu verzichten. „Wer im nächsten Jahr Singvögel wie zum Beispiel das Rotkehlchen in seinem Garten genießen will, soll die Motorheuler in der Ecke stehen lassen“, rät Rainer Hanke, der stellvertretende Vorsitzende des NABU Thüringen.

Mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometern saugen die Geräte nicht nur Blätter, sondern auch unzählige für den Boden und die Vogelwelt wichtige Kleinlebewesen wie Regenwürmer, Spinnen, Asseln, Tausendfüßler, Springschwänze und Käfer auf. „Laubsauger können sogar Frösche und Molche verschlingen. Verfügen diese über eine Häckselfunktion, werden die Tiere zerstückelt und zu Mus verarbeitet. Auch für Kleinsäuger ohne Fluchtverhalten, wie Igel und ihre Jungen, sind diese modernen Geräte lebensbedrohlich“, erklärt Rainer Hanke.

Die Nutzung als Laubbläser sieht der NABU ebenfalls als problematisch an. Da die Geräte bis in die kleinste Ecke gelangen können, sind selbst Hecken, Gartennischen und Randbepflanzungen nicht mehr sicher.

Der NABU Thüringen appelliert an Gartenbesitzer, auf derartige Hightechgeräte zu verzichten und lieber zu Besen und Rechen zu greifen oder das Laub auf Beeten und Rabatten einfach liegen zu lassen. Das Laub bildet so einen guten Dünger für den Boden und ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere. Außerdem schützt die Laubdecke den Boden im Winter vor Frost. Für Gehölze, besonders für Stauden und Blumenzwiebeln, dient sie als natürlicher Wintermantel. Lediglich auf den Wegen sollte aus Gründen der Verkehrssicherheit das Laub gekehrt werden. Sinnvoll ist es zudem, Laub- und Reisighaufen anzulegen. Laubhaufen sind ein wichtiger Bestandteil eines naturnahen, lebendigen Gartens. Igel, die im Herbst auf der Suche nach einem Platz für den Winterschlaf sind, nutzen sie gerne als Schutz in der kalten Jahreszeit.