Der Tag der Berufe in der Raiffeisenbank

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In Gothas Gartenstraße 19 wurden die letzten Bank-Geheimnisse gelüftet – zum „Tag der Berufe“. Der diente dazu, Siebt- und Achtklässlern Appetit auf Jobs in der einen oder anderen Branche zu machen. Deshalb beteiligte sich an der Aktion der Agentur für Arbeit auch die Raiffeisenbank – neben weiteren 39 Firmen im Landkreis.

Eine Tür, rechts in der Ecke des „KundenCenters“ der RaiBa. Immer geschlossen. Eher unscheinbar. Dennoch besonders. Weil schusssicher. Dahinter liegt schließlich die „Schatzkammer“ der Genossenschaftsbank. Allerdings ohne Panzerschrank der Marke „Franz Jäger“, an dem sich einst so gern die Olsenbande abarbeitete. Die „Zentralkasse“ wartet eher mit anderen Finessen auf: mit den „Hinterteilen“ des Nachtresors und der beiden Geldautomaten etwa. Und einem ganz speziellen „Euter“. Doch dazu später.

Der Zutritt ist strengstens limitiert. Dort wird schließlich jede Menge Geld bewegt. Und trotzdem stand die Türe zum Hochsicherheitstrakt sperrangelweit offen. Weil dies aber eine Sicherheitstür ist, bringt sie normalerweise jeden im Kassenraum von selbst hinter Schloss und Riegel. Um das zu verhindern – an „Tagen des Berufes“ etwa oder wenn Großreine gemacht wird –, bedienen sich die praktischen Banker eines ganz ordinären Holzkeils. Gewusst wie!

Eine, die nun auch ins Heiligtum durfte, war Merjam Tahirsade. Sie geht in die 7. Klasse der Myconiusschule in Gotha und fände einen Job in einer Bank „schon spannend“. Goldrichtig war demnach die Idee der Genossenschaftsbanker, nahezu alle Geheimnisse zu lüften.

Ausbildungsleiterin Ute Wettstein lud dafür zur Führung. Sie löste auch das Rätsel ums „Euter“. Den Namen bekam ein Bestandteil eines nagelneuen Hightech-Teils vom Team wegen seiner augenscheinlichen Ähnlichkeit zum tierischen Milchspender verpasst.

Seit dem 1. Januar müssen Banken alle Münzen auf Echtheit prüfen. Dafür hat die Maschinerie vielfältige Sensoren, die die Cent- und Eurostücke prüfen. Die guten kommen dann allerdings nicht ins Töpfchen sondern durch die regenbogenfarbenen „Zitzen“ des Euters in Papierrollen, die wiederum später in jeweils 3 kg schwere Geldbeutel verpackt werden. Werttransport-Spezialisten schaffen anschließend das „eingesackte“ Hartgeld fort.

Auch Merjam war sichtlich von den Dingen, die sonst den Blicken der Öffentlichkeit verborgen bleiben, beeindruckt. Später wurde sie von den Azubis im 2. Lehrjahr Vanessa Hönes, Mandy Lehmann und Madeline Kling unter die Fittiche genommen: Die Azubis erzählten der Schülerin, warum sie ausgerechnet bei der RaiBa angefangen hatten, wie die Ausbildung zur Bankkauffrau abläuft und welche Freiräume der RaiBa-Nachwuchs bei der Arbeit hat.

Das Trio kreierte z. B. ein Brettspiel zum Thema „Taschengeld“. Inspiriert vom „Spiel des Lebens“, geht es um die finanzielle Bildung von Kindern und jungen Leuten. Darüber und über die soziale Engagement der Lehrlinge im Mehrgenerationenhaus Gotha drehte wiederum Chris Scharfen (3. Lehrjahr) Videos, die bei Kaffee, Saft und Keksen gezeigt wurden. So bekam Merjam von ihren „Hostessen“ anschaulich vermittelt, wie eine Karriere in der RaiBa aussehen könnte.

(Zum Beitragsbild: Die Azubis Vanessa Hönes, Mandy Lehmann und Madeline Kling (v. l.).)