Die Kraft des Fußballs

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WAZ: Die Kraft des Fußballs. Ein Kommentar von Dirk Graalmann.

Der Fußball hat einen neuen Präsidenten. Wolfgang Niersbach ist jetzt der Herr über knapp sieben Millionen Mitglieder, die im Deutschen Fußball-Bund DFB organisiert sind. Er ist, das vorab, eine gute Wahl, ein begnadeter Netzwerker, ein absoluter Fachmann.

Für die Zukunft des Fußballs aber ist das bei aller der Wahl unterstellten Bedeutungsschwere ziemlich unerheblich. 1,6 Millionen Spiele finden Jahr für Jahr statt, Millionen von Menschen in Deutschland, an Rhein und Ruhr, leben diesen Sport Tag für Tag, daheim, in ihren Vereinen. Sie begleiten ihre Kinder zum Spiel, sie trainieren die E-Jugend in ihrem Dorf, sie waschen die Trikots, sie stellen sich als Schiedsrichter zur Verfügung. Weil sie diesen Sport lieben.

Und jedes Wochenende fiebern sie mit ihrer Mannschaft, ihrem Verein; ob Kreisliga oder Bundesliga. Der Fußball ist der größte Identitätsstifter in diesem Land, er verbindet Menschen unterschiedlichster Herkunft, mit unterschiedlichstem Charakter, Wissen und Einkommen. Der Fußball strahlt eine Kraft aus, die keine andere Bewegung besitzt.

Diese Kraft ist größer als jede Person. Die Wahl des DFB-Präsidenten ist ein formeller Akt. Gelebt wird der Fußball täglich von uns.