Die Rolle der Universität in Wirtschaft und Gesellschaft

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Das Gründungsjubiläum der Universität Jena liegt inzwischen vier Jahre zurück. Die Diskussionen, die aus Anlass des 450-jährigen Bestehens der Jenaer Universität geführt wurden, sind aber nach wie vor aktuell. Das beweist der gerade erschienene Band 7 der Reihe „Lichtgedanken“, die im Rahmen der Jubiläums-Feierlichkeiten ins Leben gerufen wurde und nun ihr Ende findet. Das Buch mit dem programmatischen Titel „Die Rolle der Universität in Wirtschaft und Gesellschaft“ fasst eine Ringvorlesung aus dem Jahr 2008 zusammen. In drei Teilen gehen die einzelnen Beiträge auf die Herausforderungen ein, mit denen sich die Universität gegenwärtig konfrontiert sieht. Wie kann sie sich etwa in der Wissensgesellschaft positionieren, in der sie bei weitem nicht mehr die einzige Institution ist, die Wissen generiert und vermittelt? Universitäten müssen sich zunehmend wirtschaftlich ausrichten, dürfen dabei aber die Kreativität ihrer Angehörigen nicht einschränken. Sie sollen die Fachkräfte liefern, die von der Industrie gefordert werden, dürfen aber ihren Bildungsauftrag nicht vernachlässigen. Vor allem der zweite Teil des Buches widmet sich dem Verhältnis zwischen Universität und Wirtschaft. So betreiben Institute oftmals Grundlagenforschung, die für innovative Entwicklungen in der Wirtschaft gebraucht wird. Die Frage, wie man diese Basisarbeit in Innovationen – und damit in die wirtschaftliche Vermarktung – transferieren kann, beschäftigt deshalb Universitäten zunehmend.
Im dritten Teil steht die Friedrich-Schiller-Universität Jena selbst im Mittelpunkt. So ist sie ein Paradebeispiel dafür, wie dank einer starken Vernetzung am Industriestandort Jena sowohl Unternehmen als auch die Forschungseinrichtungen von einer Zusammenarbeit profitieren können. In einem Rückblick, auf welche Art und Weise diese Mechanismen bereits in der DDR gegriffen haben, und wie man das Potenzial Jenas und seiner Universität auch in Zukunft nutzen und vertiefen kann, schließt das Buch. Den Ausblick unternimmt Lothar Späth mit seinem Vortrag „Quo vadis, Jena?“.

Bibliographische Angaben:
Klaus Dicke, Uwe Cantner, Matthias Ruffert (Hg.): Die Rolle der Universität in Wirtschaft und Gesellschaft, Verlag IKS Garamond, Jena 2012