Ein Bau mit großen Herausforderungen

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Am Freitag (10.1.2014) erreichte das Bauvorhaben der VR Bank Westthüringen in der Gothaer Querstraße mit seinem Richtfest einen vorläufigen Höhepunkt. Im Beisein zahlreicher geladener Gäste sprach Zimmerermeister Thomas Maciejewski von der Firma Denkmalplan den Segen über das neue Kunstforum, welches ab Mai jedes Jahr tausende internationale Besucher anlocken soll.

Marode Bausubstanz mit spannender Historie

VR-Bankenvorstand Ralf Schomburg sieht dem Ende der Arbeiten mit Freude entgegen, denn seit Baubeginn im Jahr 2012 hielt das historische Gebäude alle beteiligten Gewerke immer wieder in Atem. Der um 1630 erbaute Eckbau ist Bestandteil der wenigen noch erhaltenen historischen Wohnviertel Gothas. Die Historiker vermuten, dass auch ein Städtebrand zur traurigen Geschichte des Hauses zählt, denn in der Bodenplatte fanden Bauarbeiter eine 30 Zentimeter dicke Schicht aus Asche und Brandschutt.

Mehr als 25 überwiegend regionale Unternehmen waren an dem Bau beteiligt. Die Bausubstanz stellte die Fachleute immer wieder vor Herausforderungen, wenn es galt, die schwierige Statik zu stabilisieren, die marode Bausubstanz zu erhalten, bis zu einem Meter durchhängende Decken zu begradigen oder ehemalige Geschosshöhen von 1,90 Meter anzuheben. Nach der Entkernung folgten die Trennung zwischen dem VR-Kompetenzzentrum und den neuen Räumlichkeiten des Gothaer Kunstforums sowie der Einbau des Fahrstuhlschachts, welcher die Barrierefreiheit für die zukünftigen Kunstausstellungen garantiert.

Seit Beginn dieses Jahres werden die Geschosse etagenweise fertig gestellt. Auch die Arbeiten an den Außenanlagen und die Außengestaltung des Objektes sollen bis Ende März abgeschlossen sein. Dann wird der Gebäudeteil, in dem das Kunstforum seinen Platz findet, an die Kultourstadt Gotha GmbH übergeben.

Wie wird das neue Kunstforum in Gotha aussehen?

Das vollständig sanierte Gebäude der VR-Bank Westthüringen eG beherbergt ab Mai das neue Kunstforum der Kultourstadt als attraktives und großflächiges Ausstellungsgebäude. „Entgegen dem alten Kunsthaus am Ekhofplatz bieten die neuen Räumlichkeiten in der Querstraße auf drei Stockwerken mit insgesamt 350 qm sehr viel mehr Platz für klare, weiträumige Ausstellungsflächen“, berichtet Torsten Kunz. Im Erdgeschoß empfängt ein elegantes Foyer mit Kaffee und Shop die Besucher aus aller Welt. Der Geschäftsführer der Kultourstadt Gotha GmbH führt bereits seit über einem Jahr Gespräche mit internationalen Künstlern und Agenturen, denn das neue Gothaer Kunstforum soll sich auch international erfolgreich präsentieren können.

Schon Anfang Mai werden die neuen Ausstellungshallen mit einer ersten Vernissage eröffnet – bis Oktober zeigt die gebürtige Gothaerin und heute in London lebende Künstlerin Milein Cosman hier Werke ihrer Ausstellung „Lebenslinien“. Von November 2014 bis März 2015 präsentiert das Kunstforum „Deutsche Künstler im Exil“ – Werke aus der Sammlung „Memoria“ von Thomas B. Schuhmann, bevor eine Sammlung Thüringer Künstler in die neuen Räumlichkeiten einzieht. Im November 2015 zeigt der kalifornische Fotograf George Steinmetz erstmalig in Deutschland seine Wüstenperspektiven in der Ausstellung „Desert Air“. Highlight 2016 werden die Werke des spanischen Künstlers und „Seelenmalers“ Jorge Villalba sein, der heute in Friedrichroda lebt.

„Das neue Gothaer Kunstforum soll jedoch nicht nur etablierten Namen eine Plattform geben, sondern auch bisher unbekannten Nachwuchskünstlern den Einstieg in die internationale Kunstszene ermöglichen“, so Kunz. Damit hat Gotha auch auf internationalem Parkett einen weiteren kulturellen Anziehungspunkt zu bieten.

H&H Makler