Einpendlerstadt Erfurt: Fast jeder zweite Beschäftigte in Erfurt ist ein Einpendler

0
1229
Die wirtschaftliche Attraktivität der Städte Erfurt und Weimar sowie höhere Wohnkosten führen zu hohen Einpendlerzahlen. Weimar ist erneut die Top-Einpendlerstadt in Mittelthüringen, dicht gefolgt von Erfurt. Das zeigt die neue Pendlerstatistik der Agentur für Arbeit Erfurt.
Jeder zweite Beschäftigte wohnt in einer anderen Region. In Weimar ziehen vor allem der wissenschaftliche und technische Dienstleistungsbereich, das Gesundheits- und Sozialwesen, die Verwaltung sowie Erziehung und Unterricht Menschen aus der näheren Umgebung zu Arbeit. In Erfurt sind es Handel, Verwaltung sowie Gesundheitswesen. Der Landkreis Sömmerda hat in den letzten Jahren am stärksten an Einpendlern gewonnen. Innerhalb von fünf Jahren stieg die Zahl der Einpendler um ein Fünftel. Und auch im Ilm-Kreis und im Weimarer Land hat die wirtschaftliche Attraktivität zu über zehn Prozent mehr einpendelnden Arbeitskräften innerhalb der letzten fünf Jahre geführt. Dennoch bleibt das Weimarer Land der Landkreis mit den meisten Auspendlern in Thüringen. „Die meisten Pendlerbewegungen vollziehen sich zwischen benachbarten Regionen und zeigen, wie stark die wirtschaftlichen Verflechtungen ausgeprägt sind. Der Arbeitsmarkt macht schließlich nicht an Kreisgrenzen halt“, sagt Beatrice Ströhl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt.
 
„Die wirtschaftliche Attraktivität der Landeshauptstadt zeigt sich auch in den Einpendlerzahlen. Fast jeder zweite Beschäftigte wohnt in einem anderen Kreis – die überwiegende Mehrzahl in den benachbarten Regionen“, sagt Beatrice Ströhl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt. Das zeigt die neue Pendlerstatistik der Agentur für Arbeit Erfurt. Von 104.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind 47.500 Einpendler – die meisten aus Sömmerda (7.700), dem Landkreis Gotha (6.600), dem Ilm-Kreis (5.200), dem Weimarer Land (4.400) oder der Stadt Weimar (2.900). „Vor allem der Handel, die Verwaltung sowie das Gesundheits- und Sozialwesen ziehen viele Beschäftigte an. So sind es überwiegend Fachkräfte, Akademiker und Spezialisten, die zur Arbeit nach Erfurt einpendeln“, sagt Ströhl. Die Zahl der Einpendler ist in den vergangenen Jahren weitestgehend stabil geblieben.
Gleichzeitig hat sich die Zahl der Auspendler deutlich erhöht. Jeden vierten Beschäftigten (27 Prozent bzw. 21.300 Beschäftigte) zieht es zur Arbeit in andere Regionen. Die meisten zieht es in den Ilm-Kreis (2.900), in den Landkreis Gotha (2.400), in den Landkreis Sömmerda (2.300) oder nach Weimar (1.650) und ins Weimarer Land (1.450). Vor allem gut qualifizierte Fachkräfte und Spezialisten im Verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe und in der Logistik pendeln aus der Landeshauptstadt aus.