Ekhof-Festival 2014 auf Schloss Friedensfein in Gotha – Letztes Konzert

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Das Ensemble Alraune und Arianna Donadelli präsentieren am kommenden Sonntag, 17. August, 15 Uhr, ein Programm, das sich Angelica widmet, ihren Leidenschaften und denen, die sie um sich herum entfacht. Die Meisterwerke Händels, für die dieser Stoffe und Figuren aus dem „Orlando Furioso“ übernahm – „Alcina“ und „Orlando“ –, werden in einer Folge dargeboten.

Ihnen stellen die Künstler des Ensembles Alraune unveröffentlichte Arien und Instrumentalstücke der Komponisten Zonca, Latilla und Graun zur Seite, Musikwerke höchsten Niveaus und raffiniertester Ausführung, alle Angelica gewidmet und von Philipp Kreisig in den Musikbibliotheken Deutschlands und Europas wiederentdeckt.

Angelica, die Prinzessin von Catai, ist eine der Hauptfiguren in dem Epos „Orlando Furioso“ („Der Rasende Roland“) von Ludovico Ariosto (1474 – 1533). In diese Frau von großer Schönheit verlieben sich die beiden Paladine Orlando und Rinaldo, und sie machen sie einander streitig. Rinaldo besteht auf der Jagd nach Angelica ein Abenteuer nach dem anderen, während Orlando verrückt wird vor Eifersucht, nachdem er von der Liebe Angelicas zu Medoro erfahren hat. Angelica stellt den Archetyp der femme fatale im 16. Jahrhundert dar, allein ihr Vorüberschreiten entfesselt die Begierde der Ritter und erregt unbeherrschbare Leidenschaften, die alle den Verstand verlieren lassen.

Ariost veröffentlichte eine erste Fassung seines „Orlando Furioso“ 1516, 1521 und 1532 folgten weitere Fassungen. Für fast zwei Jahrhunderte war „Orlando Furioso“ eine schier unerschöpfliche Stoffquelle für Opern und eine Handlungsgrundlage des Barocktheaters. Obwohl Ariost Angelica als Tochter des Kaisers von Catai beziehungsweise Chinas einführt – der venezianische Händler und Chinareisende Marco Polo hatte das nördliche China „Catai“ genannt –, beschreibt er sie trotzdem als blond und blauäugig. Damit trug er dem Schönheitsideal der Zeit Rechnung, das man beispielsweise bei den Frauenfiguren des Renaissancemalers Sandro Botticelli und vieler anderer Künstler findet.

Für dieses Konzert gibt es noch Restkarten (15,00 bis 30,00 Euro) an der Museumskasse auf Schloss Friedenstein.