Ersatzneubau Flutgrabenbrücke im Zuge des Hersdorfplatzes und Errichtung eines provisorischen Kreisverkehrsplatzes

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Seit dem 01.04.2011 wurde am Hersdorfplatz gebaut, die darunter liegende Brücke wurde erneuert. Oberbürgermeister Knut Kreuch gab heute den Kreisverkehrsplatz wieder frei.

Der Hersdorfplatz als ein Teilstück der so genannten „Tallage“ ist eine wichtige innerörtliche Hauptverkehrsstraße mit Verkehrsverbindungs- und -verteilungsfunktion sowohl für den motorisierten Individualverkehr als auch für den Öffentlichen Personennahverkehr mit Straßenbahn sowie den Stadt- und Regionalbussen. Im Ergebnis eines Gutachtens aus dem Jahr 2001 wurde die Hersdorfbrücke aufgrund mangelnder Tragfähigkeit infolge des schlechten baulichen Zustandes in die Brückenklasse 16/16 eingestuft. Damit war der Hersdorfplatz seither nur noch eingeschränkt mit Fahrzeugen bis 16 t Gesamtgewicht befahrbar. Mit dieser Tonnagebegrenzung musste ein Großteil des Verkehrs anderweitig im Stadtgebiet geführt werden. In den Folgejahren wurde der zunehmend schlechtere bauliche Zustand des Brückenbauwerkes in den turnusmäßigen Prüfberichten dokumentiert und im Jahr 2005 eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit festgestellt. Deshalb wurde durch die Stadt Gotha ein Ersatzneubau des Brückenbauwerkes angestrebt. Nach entsprechender Fördermittelbeantragung über das so genannte KSB-Programm (KSB = Kommunaler Straßenbau) beim Freistaat Thüringen wurde die Maßnahme im Jahr 2010 bei der Programmaufstellung berücksichtigt und ein erster Zuwendungsbescheid erlassen. Dabei fand aber nicht nur der Ersatzneubau der Hersdorfbrücke Berücksichtigung, sondern auch die nachfolgende Errichtung eines provisorischen Kreisverkehrsplatzes, welcher die unfallträchtige und unzureichende Verkehrssituation im Bereich des Hersdorfplatzes ordnen und regulieren sollte.

Durch die Notwendigkeit von bauvorbereitenden Leitungsum- und neuverlegungen sowie die notwendige Wiederherstellung der Gleis- und Fahrleitungstrasse der Straßenbahn wurde das Projekt als Gemeinschaftsmaßnahme der Stadt Gotha, Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH, Wasser- und Abwasserzweckverband Gotha und Landkreisgemeinden sowie der Stadtwerke Gotha Netz GmbH im Herbst 2010 ausgeschrieben und im Dezember 2010 vergeben. Die Ausführung vor Ort begann entsprechend der bauvertraglichen Festlegung am 01.04.2011.

Nach erforderlichen Leitungsum- und neuverlegungen von Kanal, Trinkwasser, Gas, Energie, Telekommunikationsanlagen wurde von Ende Mai 2011 bis Anfang Juli 2011 die Gleistrasse für 5 Wochen unterbrochen, so dass der Bauwerksabbruch incl. der nachfolgenden Wiederherstellung im betreffenden Bereich beginnen konnte.

Um die Bauzeit auf das unbedingt erforderliche Mindestmaß begrenzen zu können, wurden für den Ersatzneubau des Brückenbauwerkes geschlossene Fertigteilrahmenprofile aus Stahlbeton eingesetzt und in einer Gesamtlänge von ca. 66 m über den Hersdorfplatz verlegt. Nunmehr sind diese Elemente nur noch in den ober- und unterstromseitigen Auslaufbereichen des Flutgrabens sichtbar. Nach der Wiederherstellung aller durch die Baumaßnahme in Anspruch genommenen Verkehrsflächen wurde zum Abschluss der provisorische Kreisverkehrsplatz mit seinen aufgedübelten Leitelementen errichtet. Parallel zu den Arbeiten an der Brücke wurde auch die Alttankstelle (Baujahr ca. 1930), welche sich vor dem Gebäude Hersdorfplatz 1 im Straßen- und Gehwegbereich befand ordnungsgemäß nach den Vorgaben des Umweltamtes entsorgt.
Die Kosten betragen insgesamt ca. 1,8 Mio Euro.