Expertenmeinung: Dr. Sproßmann, Chef des Forstamtes Finsterbergen

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Während viele Thüringer gegenwärtig unter den Frosttagen leiden, freuen sich die Grünröcke im Thüringer Forstamt Finsterbergen. Der Frost der vergangenen Tage ist in den Hochlagen tief in die vielfach schneefreien Waldböden eingezogen. Gefrorene Böden sind sehr stabil und erlauben ein fast schadfreies Befahren mit schweren Forstmaschinen. Damit erfüllt sich die Hoffnung der Forstexperten, im ausgehenden Monat Februar die Holzernte mit geringen Bodenschäden durchführen zu können.

„Aber nicht nur die Holzernte mit den bis zu 30 Tonnen schweren Holzrückemaschinen die innerhalb der Waldflächen fahren, auch die Holzabfuhr auf den Forstwegen wird durch die gegenwärtige Witterung erleichtert“, so der Leiter des Forstamtes Finsterbergen, Forstdirektor Dr. Horst Sproßmann. Einzig die Eisglätte macht den Revierförstern zu schaffen. Dagegen ist die viel gehegte Vermutung, die Frosttage würden gefährlichen Waldschädlingen, speziell dem gefürchteten Fichtenborkenkäfer zusetzen, leider nicht haltbar. Borkenkäfer überwintern zwar größtenteils im Boden, können aber Temperaturen bis weit unter -30 Grad problemlos überstehen. Auch der Forstkulturschädling Kurzschwanzmaus lässt sich durch die späten Frosttage nicht mehr beeindrucken. Im Gegenteil: Die im Dezember 2010 früh einsetzende anhaltende Schneedecke hat den Waldboden geradezu isoliert und den Mäusen gut über den Winter geholfen. Dies werden die Waldbesitzer bei den anstehenden Frühjahrsaufforstungen wahrscheinlich schmerzlich zu spüren bekommen.

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