Führung durch die Sonderausstellung im Stadtmuseum Erfurt

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Am nächsten ersten eintrittsfreien Dienstag des Monats, am 4. November
2014, findet 17:00 Uhr die nächste öffentliche Führung im Stadtmuseum
Erfurt statt. Hardy Eidam, leitender Kurator Geschichtsmuseen, führt in der
Ausstellung „Schrecklich schön.“

Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stehen die bis zum 30. November
ausgestellten Kriegserinnerungen aus Munition.
Im Rahmen der zahlreichen Gedenkausstellungen an den Beginn des Ersten
Weltkrieges vor 100 Jahren nimmt die Sonderausstellung im Erfurter
Stadtmuseum einen besonderen Platz ein.

Sie widmet sich dem bis heute praktizierten außergewöhnlichen Ritual,
Waffenmaterial als Erinnerungsobjekte aus Kampfhandlungen
mitzunehmen und in einen anderen Kontext zu setzen. Man spricht von
sogenannten Konversionsobjekten.

Es handelt sich dabei um Rüstungsbestandteile, wie Granathülsen oder
Bombensplitter, die von Soldaten und Handwerksbetrieben in den
Heimatorten, beziehungsweise in den Zentren der deutschen
Schmuckherstellung, zu kunstvollen Gegenständen umgearbeitet wurden.
Sie verkörpern schlaglichtartig ein für den heutigen Betrachter manchmal
skurril, oft geradezu pervers anmutendes, rätselhaftes Kapitel der
Erinnerungskultur des Ersten Weltkrieges, das bis jetzt nur partiell
aufgearbeitet ist.