„Für die Jahreszeit zu laut“

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Am 8. November gastiert im Volksbad Jena um 20 Uhr ein Künstler, der Texte, Dias und Lieder in einer besonderen Art und Weise miteinander verbindet und sich dem Publikum kabarettistisch nähert. Sie dürfen gespannt sein auf: Jess Jochimsen mit seinem Programm „Für die Jahreszeit zu laut“.

Die Welt könnte schön sein. Wäre da nicht der Mitmensch. Der in einer Tour herumfuhrwerkt
und seine Ansichten unangenehm und ohne Unterlass in seine Umgebung krakeelt. Oder,
wenn diese längst geflohen ist, in irgendein Gerät. Egal ob in Politik, Medien oder Nachbarschaft, wohin man sich auch wendet, die Bescheidwisser und Tonangeber warten schon und hausmeistern einen an.

Jess Jochimsen begegnet dem krisensatten Marktgeschrei auf seine Weise. Zurückgelehnt
und entschleunigt dreht er den notorischen Rechthabern und Ratgebern den Ton ab und
macht sich auf die Suche nach den Geschichten, die im Radau untergehen. Er singt Lieder
über den ganzjährigen November, zeigt hanebüchene Dias aus deutschen Vorstädten und
erzählt. Von daheim und unterwegs. Von dem, was anliegt. Von der trotzigen Würde der
Kellerbewohner, zum Beispiel, aber auch von der schönsten Liebeserklärung aller Zeiten.

Für sein „wütendes Kabarett der leisen Töne“ (taz) ist Jochimsen vielfach ausgezeichnet
worden, weil es poetisch, genau und anrührend ist – und nicht zuletzt: sehr komisch. Neben
Akkordeon, Gitarre und Diaprojektor hat der Freiburger diesmal auch seine beiden jüngsten
Bücher im Gepäck, „Was sollen die Leute denken“ und „Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?“,
womit zwei wichtige Fragen schon mal gestellt sind. Weitere folgen.

FÜR DIE JAHRESZEIT ZU LAUT ist der Versuch, dem großen Geklapper zu entkommen und
dabei Haltung zu bewahren. Ein Mißtrauensvotum gegen Lärmmacher aller Art.
Regie: Peter W. Hermanns

Foto: JenaKultur / (c) Albert Josef Schmidt
Weitere Informationen sowie Tickets unter: www.volksbad-jena.de sowie in der Jena Tourist-
Information!