Glücksbringer am Pechtag

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Nicht sicher ist, wie viele Menschen an Paraskavedekatriaphobie leiden – der krankhaften Angst vor einem Freitag, dem Dreizehnten. Sicher aber ist, dass 2011 ein gutes Jahr für sie ist: Nur ein einziger 13. fällt auf einen Freitag. Nämlich der in dieser Woche.

Abhilfe für paraskavedekatriaphobische Patienten gibt es ab diesem Jahr in allen Filialen der Raiffeisenbank. Ein ganz spezieller Schutz vor möglichem Pech wird dort – und nur an diesem einen Tag – angeboten. „Aus Sorge, dass unsere Konkurrenz auch damit aufwartet, wollen wir aber nicht vorher verraten, was es ist“, bittet RaiBa-Vorstand Jürgen Hackethal um Nachsicht. „Auf alle Fälle haben wir aber jetzt eine wissenschaftliche Expertise, die tatsächlich ein erhöhtes Gefahrenpotenzial an einem Freitag, dem 13. nachweist.“ Dies basiert auf Berechnungen der Mathematiker Prof. Dr. Heinrich Hemme und Jochen May, wonach ein Freitag, der 13. mit größerer Wahrscheinlichkeit ein Unglückstag als ein Donnerstag, der 13. wäre. Dies läge am Phänomen der Schaltjahre.

Ein Schaltjahr liegt vor, wenn sich die Jahreszahl durch 4, nicht aber durch 100 oder ohne Rest durch 400 teilen lässt. Deshalb umfasst der Schaltjahreszyklus 400 Jahre. Innerhalb dieser Periode nun fällt der 13. häufiger auf einen Freitag als auf einen anderen Wochentag. Dazu kommt nun die Statistik: Angenommen, ein Unglück tritt an jedem Tag mit gleicher Wahrscheinlichkeit ein. Dann erhöht sich aber die Pech-Quote für Freitage, den 13. wegen deren Schaltjahres-bedingten relativen Häufung.

Das neue „Freitag, der 13.“-Prophylaxe-Produkt werde derzeit zum Patent angemeldet. „Wir suchen stets auch nach unkonventionellen Hilfen für unsere Kunden. Deshalb kamen wir auf diese Idee“, so Hackethal abschließend.