Gothas frühbarocke Festungsanlagen öffnen wieder für die Besucher

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Nach über zweijähriger Schließung durchschnitten Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch und Kulturstadt-Geschäftsführer Torsten Kunz heute das rote Band vor dem Eingang der Gothaer Kasematten. Damit eröffneten sie die einzige original erhaltene frühbarocke Wehranlage Mitteleuropas unterhalb des Gothaer Schlosses Friedenstein wieder für Touristen.

„Rund 200 LED-Energiesparlampen verleihen den Kasematten nun eine ganz neue Wirkung“, lud Kunz die Vertreter der Stiftungen, der Medien sowie den Gästen aus Wirtschaft und Politik ein. „Wo man früher die Hand vor Augen kaum sah, schimmern nun im Dämmerlicht die historisch nachempfundenen Lichtquellen an wirkungsvoll ausgesuchten Stellen.“

Elektroingenieur Rainer Fohlert hatte in wochenlanger Planungsarbeit das Beleuchtungssystem mit witterungsbeständigen Energiesparlampen festgelegt. „Bereits vor zwei Jahren habe ich eine Kasematte ausgestattet, doch es ist immer wieder eine Herausforderung“, erklärt Fohlert. „Gerade die Gothaer Kasematten liefern eine Vielzahl baulicher Details, die für den Besucherverkehr in den Fokus gesetzt werden sollten.“

Rund 52.000 Euro hat die Modernisierung der Beleuchtungsanlage gekostet – das Geld stammt von Bürgern, Unternehmen und Stiftungen. „Wir haben sehr viel Wert darauf gelegt, das damals durch Schießscharten und Pulverschächte einfallende Tageslicht möglichst original nachzustellen“, erklärt Kunz stolz. Der Geschäftsführer der Kultourstadt Gotha GmbH freut sich schon darauf, ab 4.September täglich interessierte Bürger, Gäste und Touristen von einem speziell geschulten Gästeführerteam durch die barocke Festungsanlage führen zu können. Jeweils 10 und 13 Uhr nehmen diese an sieben Tagen in der Woche bis zu 15 Personen mit unter die Mauern des Schlosses Friedenstein. Der rund 300 m lange freigelegte Rundgang führt die Besucher auf bis zu drei übereinander liegenden Ebenen 14 Meter in die Tiefe und zeigt anschauliche Bespiele von Büchsengalerien, Konterminenschächten, Verbindungstreppen und -gängen, Schartenkammern, Hinterwehren, Aufzugsschächten und vielem mehr aus dem frühen Barock. Die heute unterirdischen Gewölbe der 4 Bastionen und Festungsanlagen betrugen einst 2,5 km. „Sichtbar sind auch noch Teile der Befestigungsanlage des Grimmenstein aus den 30er und 40er Jahren des 16. Jahrhunderts.

Auf Wunsch wird es auch inszenierte Führungen für Gruppen geben,“ so Kunz. Tickets hierfür können nicht nur bei der Tourismusinformation sondern sogar direkt vor Ort beim Gästeführer erworben werden. Zeichen: 2.504