Im Frühjahr und Herbst tauschen ThüringenForst-Waldarbeiter die Motorsäge gegen die Pflanzhacke

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ThüringenForst, mit 1.500 Beschäftigten und einem Jahresbudget von ca. 100 Mio. Euro größter Waldbesitzer im Freistaat, plant in diesem Jahr eine Aufforstungsoffensive. 1,5 Mio. Waldbäume (2014: 1,2 Mio. Bäume), vorwiegend Laubbäume, sollen in den landesweit 24 Forstämtern auf 1138 ha gepflanzt werden. Doch nicht nur das: Im Herbst 2015 werden auf 16 ha, dies entspricht etwa 13 Fußballfeldern, seltene Weißtannen mit einem Pferdepflug gesät, um die Ansamungsvorgänge der Natur realitätsnah nachzuvollziehen. So bleibt das grüne Herz Deutschlands eines der größten und attraktivsten geschlossenen Waldgebiete Deutschlands.

„Auch bei der Pflanzung von Millionen neuer Bäume geht Qualität vor Quantität. Hochwertiges Saat- und Pflanzgut sowie ein sorgfältiges Pflanzen durch unsere gut ausgebildeten Forstwirte sind hierbei wichtige Eckpfeiler“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Damit das Saat- und Pflanzgut den hohen Anforderungen der Förster, insbesondere bezüglich der Frische und der gesicherten genetischen Herkunft genügt, wird dieses aus der betriebseigenen Forstbaumschule Breitenworbis bezogen. Das Saatgut wird in eigenen zertifizierten Wäldern geerntet und in der staatlichen Samendarre in Fischbach aufgearbeitet.

1982 erschütterte ein europäischer Saatgutskandal auch den deutschen Forstsaatguthandel. Mehrere Baumschulen hatten Waldbesitzern und Förstern minderwertiges osteuropäisches Saatgut mit gefälschten Papieren verkauft. Der wirtschaftliche Schaden wurde von Experten auf mehrere Hundert Millionen Mark geschätzt. Als Konsequenz wurden die gesetzlichen Regelungen durch das Bundesverfassungsgericht gestärkt. Der Herkunftswahl und Herkunftssicherung des forstlichen Vermehrungsguts wird seither größtes Augenmerk entgegengebracht.

H&H Makler