JU-Vize und Stadtrat Kordon: „Ein Euro für drei Stationen ist denkbar“

0
1256

Die CDU-Nachwuchspolitiker der Jungen Union fordern die Einführung eines Kurzstreckentickets im Erfurter Nahverkehr. Der Vize-JU-Chef und Stadtrat Dominik Kordon dazu: „Die jüngste Bürgerbefragung der Erfurterinnen und Erfurter machte den Wunsch nach einem Kurzstreckenticket wieder deutlich. Wir fordern daher, den ÖPNV weiter attraktiver zu gestalten und ein Ticket für kurze Strecken einzuführen. Dies könnte im Zentrum nutzbar sein und wäre günstiger als ein normales Ticket. Ein Euro für drei Stationen für den Bereich der Innenstadt halte ich für denkbar.“ Alleine der Kurzstreckentarif schaffe Anreize zur verstärkten Nutzung des umweltfreundlichen Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), sagt Dominik Kordon. Er sieht die Chance, dass über die Kurzstrecke neue Zielgruppen und Kunden gewonnen werden könnten, wie ältere Menschen, Autofahrer oder Personen, die sich bei Regen spontan zur Straßenbahnfahrt entscheiden.

Die Junge Union verweist zudem auf das bereits erfolgreiche und ökologische Modell des Kurzstreckentickets in den Metropolen Berlin, Frankfurt oder München sowie in Städten mit vergleichbarer Einwohnerzahl von Erfurt, z. B. Rostock, Mainz, Kassel oder Oberhausen. Kordon weiter: „Das Kurzstreckenticket ist vor allem sozial verträglich, da die kürzeren Strecken bezahlbarer werden. Der VMT-Vertrag kann nicht pauschalisierend als Vorwand genommen werden, denn der VMT muss sich den Erfurter Verhältnissen anpassen können. Das City-Ticket Heidelberg (152.000 Einwohner) gilt in einem Korridor zwischen Hauptbahnhof und der historischen Altstadt. Die „normale“ Einzelfahrt im Verkehrsverbund Rhein-Neckar kostet für Heidelberg das Doppelte. Es ist also ein Gestaltungsspielraum vorhanden, auch für Erfurt. Die Verantwortlichen müssen nur handeln.“

Der verkehrspolitische Sprecher der JU Erfurt, Konstantin Egert, dazu ergänzend: „Ein Ticket für kurze Strecken erhöht auch die Attraktivität der Innenstadt, denn Autofahrer können zum Beispiel in der Peripherie parken und haben mithilfe eines solch günstigen Tickets die Möglichkeit mit vollen Einkaufstaschen wieder zum Auto zurück zu fahren. Zudem würde sich auch die Zahl potentieller Schwarzfahrer verringern, da die Zahlungsbereitschaft aufgrund eines geringeren Preises steigen würde.“