Kreistag berät zu Rekultivierung und Ärzteansiedlung

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Die Verbesserung der hausärztlichen Versorgung sowie die Rekultivierung weiterer Abschnitte der Kreismülldeponie beschäftigen die Kreistagsmitglieder zur ersten Sitzung des Jahres 2012 am Mittwoch, 7. März. Die Zusammenkunft im Gothaer Spohrsaal, Reinhardsbrunner Str. 23, ist öffentlich und beginnt um 18 Uhr.

Verbesserung der Hausarztversorgung

Landrat Konrad Gießmann legt dem Gremium einen Antrag vor, um im Gothaer Land die Arbeit der Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung in Thüringen nachhaltig zu unterstützen. Vorgesehen ist, mit hiesigen Medizinern und Krankenhäusern eine Kooperation zu etablieren, um Ausbildungsplätze für junge Ärzte wohnortnah und schnell zur Verfügung zu stellen und somit die Fachkräfte früh an die Region zu binden.

Ferner sollen erfahrene Kollegen als Mentoren für angehende Ärzte gewonnen werden. Darüber hinaus sieht der Ansatz vor, ansiedlungswillige Mediziner vom Landkreis gemeinsam mit den Städten und Gemeinden bei der Wohnungssuche oder der Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen zu unterstützen. „Mittelfristig streben wir die Etablierung eines eingetragenen Vereins an, der Träger des Projekts wird“, sagt Konrad Gießmann. Gute Erfahrungen mit ähnlichen Strukturen hat bereits die hessische Region Hersfeld-Rothenburg gesammelt, mit der man bereits den Erfahrungsaustausch begonnen hat.

Im Landkreis Gotha fehlen nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung derzeit 23 Allgemeinmediziner als Hausärzte. „Natürlich können und wollen wir nicht Parallelstrukturen zur Landesstiftung aufbauen, sondern es geht vielmehr darum, bestehende Ansätze zu flankieren und aus der regionalen Perspektive sinnvoll zu ergänzen“, so Gießmann. Selbst wenn die Sicherung der Hausarztversorgung nicht zum direkten Aufgabenbereich der Landkreise zählt, will sich Gießmann des Themas aktiv annehmen, das auch von Bürgern häufig in Sprechstunden an ihn herangetragen wird.

Folgt der Kreistag der Beschlussvorlage, wird die Verwaltung rasch Kontakt mit den Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten aufnehmen, um für die beabsichtigte Kooperation zu werben und die Gründung eines Vereins vorzubereiten.

Rekultivierung der Kreismülldeponie fortsetzen

Bereits 2004 hatte der Kreistag beschlossen, die Mülldeponie in Wipperoda schrittweise zu rekultivieren. Nachdem von 2007 bis 2009 die Deponieabschnitte 1 und 2 im Wert von rund sechs Millionen Euro abgeschlossen werden konnten, sollen im Sommer die Arbeiten am dritten Abschnitt beginnen. Hierfür sind insgesamt 2,7 Mio. Euro vorgesehen, die in der so genannten Rekultivierungsrücklage angespart worden sind. „Ziel und Auftrag war es, die Deponieabschnitte so zu verschließen, dass von den eingelagerten Abfallmengen keinerlei Beeinträchtigungen für Mensch und Umwelt ausgehen können“, fasst Landrat Konrad Gießmann zusammen. „Diese Form von Nachsorge ist gut angelegtes Geld; künftige Generationen sowie die Natur werden davon langfristig profitieren.“

Weitere Themen

Neben den Beschlussvorlagen der Verwaltung stehen Anträge aus den Kreistagsfraktionen und einzelner Mitglieder auf der Agenda – etwa zur Etablierung eines Car-Sharing-Angebots und der Umbesetzung von Kreistagsausschüssen.