Mehr Erkältungskranke als im Bundesdurchschnitt

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Erfurt, 18. Februar 2015. Im Durchschnitt 16,6 Tage war jede Erwerbsperson in Thüringen im Vorjahr arbeitsunfähig. Das ergab eine Auswertung von Versichertendaten der Techniker Krankenkasse (TK). Nach 16,7 Tagen im Jahr 2013 sank damit der Krankenstand erstmals in den vergangenen zehn Jahren geringfügig. Wie in den Jahren zuvor waren die Menschen im Freistaat allerdings häufiger krank als im Bundesdurchschnitt (14,8 Krankheitstage).

Erkältungskrankheiten gehen zurück, sind aber häufiger als im Bundesdurchschnitt
Den größten Unterschied zu den gesamtdeutschen Zahlen gab es bei Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen. Während die Thüringer deswegen im Schnitt 2,4 Tage fehlten, waren es bundesweit 1,9 Tage. „In den alten Bundeländern ist es deutlich häufiger als bei uns üblich, dass Beschäftigte auch ohne Krankenschein ein paar Tage zu Hause bleiben, weil sie sich nicht gut fühlen. Diese Tage erscheinen dann nicht in der Krankenstatistik“, sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. „Erkältungskrankheiten sind dafür das typischste Beispiel. Das erklärt den besonders großen Unterschied bei diesem Wert.“

Die Erkältungswelle im vergangenen Jahr war allerdings nicht so ausgedehnt wie 2013. Vor zwei Jahren war jede Thüringer Erwerbsperson noch 3,1 Tage wegen Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig. Die Krankenstandsdaten der TK aus den vergangenen 10 Jahren zeigen, dass die traditionelle Erkältungswelle Ende des Winters aller zwei Jahre, immer in den ungeraden Jahren, auffällig stark ausfällt.
Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychisch bedingte Fehlzeiten steigen
Die höchsten Fehlzeiten verursachen nach wie vor die Muskel-Skelett-Erkrankungen. Jeder Versicherte im Freistaat war 3,27 Tage aufgrund entsprechender Diagnosen arbeitsunfähig. Thüringen liegt hier 8,6 Prozent über Bundesmittel und 3,5 Prozent über dem Vorjahreswert.

Auch die psychisch bedingten Fehlzahlen nahmen wieder zu. Nach einem leichten Rückgang 2013 (2,2 Tage) war jeder Versicherte im vergangenen Jahr durchschnittlich 2,4 Tage wegen Depressionen, Neurosen oder Belastungsstörungen krankgeschrieben.

Insgesamt lag der Krankenstand bei Thüringer Beschäftigten im Jahr 2014 bei 4,6 Prozent, bundesweit bei 4,0 Prozent.