Nachtrag zum Rockets-Spiel

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Am sechsten Spieltag luden die Oettinger Rockets Gotha mit der Partie gegen die RheinStars Köln zu einem weiteren Spitzenspiel. Der Liganeuling aus dem Rheinland reiste als Tabellendritter in die „Blaue Hölle“. 1798 Zuschauer sahen ein umkämpftes Duell, welches die Thüringer am Ende mit 84:70 für sich entscheiden konnten. Dieser Erfolg markiert den dritten Heimsieg in Folge in der Spielzeit 2015/16 und sichert Gotha weiterhin den Platz an der Tabellenspitze der ProA.

In den Anfangsminuten merkte man dem Ensminger-Team direkt an, dass sich die Mannschaft nach der ärgerlichen Auswärtsniederlage in Baunach vor heimischem Publikum konzentrierter präsentieren wollte. Angeführt von sechs schnellen Punkten des Spaniers Gerard Gomila, der am Ende des Tages mit 16 Zählern zum Topscorer seiner Mannschaft avancieren sollte, erwischte Gotha einen Traumstart und konnte sich in den ersten drei Spielminuten einen 9-Punkte-Vorsprung erarbeiten (11:2). Allerdings gelang nach dieser famosen Anfangssequenz zunächst nur noch wenig. Bis zum Ende des ersten Spielabschnitts erzielten die Rockets lediglich zehn Punkte in sieben Minuten, während die Rheinländer über gute Arbeit beim Rebound ihre anfängliche Nervosität nach und nach ablegen konnten. (21:21) Im zweiten Viertel bot sich ein ähnliches Bild. Gegen nun sehr selbstbewusst und körperlich agierende Kölner fiel es der Heimmannschaft zunächst schwer sich abzusetzen. Obwohl das Team von Chris Ensminger besonders aus der Dreierdistanz ungemein erfolgreich war (7 von 15 Dreiern zur Halbzeit) gelang es durch fehlende Energie in den Defensivaktionen nicht davonzuziehen. Erst in den letzten vier Minuten vor der Halbzeit ermöglichte eine nun enorm verbesserte Verteidigung einen starken 13:2-Lauf. Die Rockets zwangen die Kölner zu schweren Würfen und Fehlern im Spielaufbau. Die forcierten Ballverluste ließen sich über Schnellangriffe in einfache Punkte ummünzen. So gingen die Hausherren mit einem ansehnlichen Polster in die Pause. (44:34)

Nach dem Seitenwechsel spielten die Gothaer besonders offensiv weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Über viele kluge Entscheidungen im Angriff und hervorragendes Ballmovement übten sie großen Druck auf die Kölner Verteidigung aus. Die entstehenden freien Würfe wusste das an diesem Tag ungemein treffsichere Team von Coach Ensminger hochprozentig zu verwandeln und konnte die Gäste so auf Distanz halten. (71:57). Zu Beginn des Schlussabschnitts ließ Gotha ein kleines Aufbäumen des jungen Teams von Trainer Arne Woltmann zu. Köln hatte in der Defense auf eine Zonenverteidigung umgestellt und nahm der Gothaer Offensive dadurch den Fluss. Es folgten 180 punktelose Sekunden für die Rockets. Gleichzeitig schlossen die RheinStars wieder mehr eigene Angriffe erfolgreich ab. Der komfortable Vorsprung von ehemals fünfzehn Punkten schmolz so zwischenzeitlich auf einen einstelligen Wert. Doch ab Spielminute 36 fanden die Rockets auch gegen diese taktische Anpassung der Rheinländer die richtigen Mittel und ließen sich den Heimsieg nicht mehr nehmen. (84:70)

„Heute war unsere Offensive der Schlüssel zum Erfolg“, so Headcoach Ensminger nach dem Spiel. „Das Team hat den Ball super laufen lassen und immer den Extrapass gespielt, der einem Mitspieler einen hochprozentigen Wurf ermöglicht. Genau diese Uneigennützigkeit wünsche ich mir auf dem Parkett“, erklärte Ensminger, dessen Mannschaft mit 24 Assists bei 31 Korberfolgen an diesem Abend einen herausragenden Wert erreicht hatte. Aber auch kleinere Fehler analysierte der Rockets-Trainer sofort: „Unsere starke Offense erlaubte uns heute ein Spiel zu gewinnen, in dem wir in der Verteidigung und im Rebound nicht unser gewohntes Niveau abriefen. In Vorbereitung auf die kommenden Spiele werden wir uns dies noch einmal gemeinsam im Filmraum ansehen. Dennoch können wir stolz auf die gezeigte Leistung sein.“

Am siebten Spieltag empfangen die Rockets die Bayer Giants Leverkusen in der „Blaue Hölle“. Gegen das Team von Achim Kuczmann möchte Gotha am kommenden Samstag (Tip-Off 19 Uhr) die aktuelle Heimsiegesserie gern verlängern.

Tobias Berger

Oettinger Rockets Gotha – RheinStars Köln 84:70 (44:34)

Viertel: 21:21 / 23:13 (44:34) / 27:23 (71:57) / 13:13 (84:70)

Oettinger Rockets Gotha: Guyton (26:51 Minuten / 12 Punkte / 7 Assists / 7 Rebounds), Riewer (19:50 / 13 / 0 / 0), DiLeo (22:06 / 13 / 5 / 0), Razis (25:23 / 6 / 2 / 0), Durant (nicht eingesetzt), Dejworek (nicht eingesetzt), Lodders (14:25 / 7 / 1 / 2), Woods (nicht eingesetzt), Johnson (27:53 / 6 / 3 / 6), Lawson (24:47 / 9 / 4 / 4), Völler (12:55 / 2 / 2 / 3), Gomila (25:50 / 16 / 1 / 5)

RheinStars Köln: van der Velde (11:37 Minuten / 0 Punkte / 0 Assists / 0 Rebounds), Pilipovic (3:20 / 3 / 0 / 0), Steffen (9:09 / 1 / 0 / 1), Baeck (19:22 / 8 / 2 / 3), Petric (16:11 / 0 / 1 / 1), Malu (23:18 / 9 / 1 / 3), Yildrim (0:54 / 0 / 0 / 2), Okpara (2:30 / 0 / 0 / 0), Downs (29:20 / 13 / 4 / 1), Foster (21:58 / 17 / 2 / 4), Jackson (30:57 / 8 / 1 / 10), Jones (31:24 / 11 / 0 / 6)

Zweier Gotha: 18 von 33 (55 Prozent)
Zweier Köln: 13 von 30 (43 Prozent)

Dreier Gotha: 13 von 27 (48 Prozent)
Dreier Köln: 8 von 20 (40 Prozent)

Freiwürfe Gotha: 9 von 14 (64 Prozent)
Freiwürfe Köln: 20 von 32 (63 Prozent)

Rebounds Gotha: 27
Rebounds Köln: 36

Assists Gotha: 24
Assists Köln: 11

Ballverluste Gotha: 14
Ballverluste Köln: 19

Ballgewinne Gotha: 7
Ballgewinne Köln: 2

Zuschauer: 1798

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