Nadja gibt wieder Gas

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Einen guten 8. Platz holte sich die 10-jährige Nadja Olbrisch (Gotha) am Wochenende bei den Rennen des „Rhein-Main-Kart-Cups“ in Oppenrod (Hessen). Es war ihr erster Start nach dem Unfall in Kerpen (NRW).

Zum 2. Lauf des „Rhein-Main-Kart-Cups“ hatten 16 Teams gemeldet, darunter auch das Racing Team Urbach mit Nadja Olbrisch.

Die Gothaer waren auf den letzten Pfiff nach Hessen aufgebrochen. Erst am Tag vor dem Rennen kam das heiß ersehnte Ersatzteil. Durch den Crash auf dem Kerpener Rundkurs war die Hinterachse beschädigt worden und musste ausgetauscht werden. Papa Dirk Olbrisch – die Ein-Mann-Schrauber-Crew von Nadja – leistete jedoch ganze Arbeit.

Seine zehnjährige Tochter revanchierte sich auf ihre Art, zeigte Mut und sich vom Unfall unbeeindruckt: Beim Qualifying eroberte sie Platz 8, den sie in beiden Wertungsläufen verteidigte.

Trotz des guten Ergebnisses lässt Dirk Olbrisch die Perspektive in der Mini-Challenge offen: „Noch sind zu viele Dinge offen. So gab es in Oppenrod auch wieder Zwischenfälle – ausgerechnet mit dem Piloten, der auch Nadja abgeschossen hatte. Da es aber sein Heimspiel war, schätzten wir die Chancen auf eine Bestrafung als zu gering und unterließen den Protest.“

Außer Olbrisch trügen sich deshalb weitere Eltern mit dem Gedanken, die Rennserie zu verlassen und nur noch gemeinsame Trainings zu organisieren. „Der sportliche Effekt wäre dann auch weiterhin gegeben. Und die Mini-Klasse kostet die Teams nur – neue Sponsoren hat bisher keiner von uns bei den Rennen finden können“, lautet die nüchterne Analyse des Teamchefs. Olbrisch setzt deshalb ganz auf die Unterstützung aus der Region. So bekommt das flinke Talent am Volant in diesem Jahr ein „Speed-Stipendium“ von der Raiffeisenbank Gotha eG.

Ungeachtet der offenen Fragen hat das Team schon das nächste Rennen im Blick: Am 17. und 18. Mai findet der 2. Lauf zur Rotax Max Challenge statt – wieder im hessischen Oppenrod.

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Dennoch hatte die aktuelle Diskussion um die Sicherheit bei den Rennen seit kurzem zusätzliche Brisanz: Die beiden Wertungsläufe im hessischen Oppenrod fanden nämlich zu Ehren von Michael Weichert statt.

Weichert (49) verstarb Anfang April nach einem Unglück beim Kart-Rennen um den Rhein-Main-Kart-Cup in Liedolsheim. Er war von 1997 bis 2012 in der Sportabteilung des Deutschen Motorsport Verbandes tätig. Unter seiner Mitwirkung und mit viel persönlichem Engagement und Herzblut entwickelte sich der Kart-Sport im DMV zu einer festen Größe im deutschen Motorsport.

Mehr Infos zum Rennen: www.rheinmainkartcup.de/rhein-main-kart-cup