Polizeidirektion Jena beging 20. Jahrestag ihres Bestehens

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Am 1. Juli beging die Polizeidirektion Jena den 20. Jahrestag ihrer Gründung im Jahre 1991. Aus diesem Anlass hatte die Behördenleitung noch einmal die Aufbauhelfer „West“ nach Jena eingeladen, allen voran Bernd Wierse, als ersten Leiter der Polizeidirektion sowie mit Jürgen Flatter, Karl Kipping, Dieter Oster und Franz Wasser vier weite-re Kollegen von einst.


Nach der Wende leisteten verschiedene alte Bundesländer Aufbauhilfe in den neuerrichteten Thüringer Polizeidirektionen. Alte Strukturen waren überholt, neue Gesetze und Regelungen wurden in Kraft gesetzt. Hier in Jena war es das Land Rheinland-Pfalz, das sich bei der Umorganisation der Polizei besonders engagierte. Insofern kamen auch die ersten Berater von dort.

Ganz aus den Augen verloren haben sich die ehemaligen Berater und die hiesigen Kollegen der Stunde Null nach der Wende nie. Regelmäßig alle zwei Jahre finden Treffen statt, einmal in Rheinland-Pfalz, einmal hier. Bernd Wierse erinnert sich: „Die 13 Monate hier in Jena haben mir beruflich viel gegeben. Im Westen waren die Gleise eingefahren, hier konnten wir Dinge bewegen. Wir wussten nie, was am nächsten Tag passiert. Das Schöne war, dass alle Kollegen – egal ob aus Ost oder West – mitgezogen haben.“ Er ist noch heute stolz darauf, 28 Funkstreifenwagen aus Rheinland-Pfalz nach Thüringen gebracht zu haben. Sie lösten die Streifenwagen der Marke Wartburg und Lada ab. Fast wären sie auf andere Thüringer Polizeidirektionen aufgeteilt worden, er setzte alles daran, dass dies nicht passierte.

Auch waren die Jenaer Polizisten die ersten in Thüringen, die verbeamtet wurden und die die neue West-Uniform erhielten. Vieles gab Bernd Wierse bei seinem Rundgang durchs Polizeigebäude Am Anger zum Besten. Da er bereits zehn Jahre aus dem akti-ven Polizeidienst ausgeschieden ist, interessiert ihn alles Neue. Er erhielt eine Einweisung, wie Fingerabdrücke heute genommen werden und staunt, dass alles am Computer passiert und keine Finger mehr geschwärzt werden müssen. Manche Beamten auf den Gängen kennt er noch, er freut sich, sie zu sehen.

Der stellvertretende Leiter der Polizeidirektion, Willi Baumgarten, hatte für die Gäste aus Rheinland-Pfalz ein umfangreiches Programm organisiert. So erhielten sie eine Führung durch die Gedenkstätte des KZ Buchenwald und eine Stadtführung durch Jena mit der Partybahn. Alle fünf ehemaligen Berater sind mittlerweile Pensionäre, sie strahlen Zufriedenheit und Optimismus aus, haben erwachsene Kinder und Enkel, sie betätigen sich in Vereinen, sind Mitglieder in sozialen Netzwerken und sie treiben moderat Sport.


Publiziert am: 14.07.2011; 11:19

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